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Mein Interview mit Ferdi Bolland über Falco

Text: JuniorBloggerinLivia
Ich habe mal für unsere Schülerzeitung und meinem Blog ein Interview mit Ferdi Bolland über Falco gemacht und dieses interessante Interview möchte ich jetzt gerne mal Vorstellen, weil ich durch dieses Interview zu einem richtigen Fan von Falcos Musik geworden bin.

- wie kam es denn zur Zusammenarbeit mit Falco?
Ferdi: Falco hatte seinen Manager Horst Bork gebeten, mit uns Kontakt aufzunehmen, weil ihm unsere Songs und Produktionen gefielen. Und uns gefiel die Idee, mit ihm zusammenzuarbeiten, und da haben wir die ersten Songs, „Rock me Amadeus“ und „Jeanny“, für ihn geschrieben und komponiert.  
- wie war denn das erste Zusammentreffen mit ihm, was hatten Sie sich gedacht, als Sie Falco das erste Mal sahen? 
Ferdi: Sehr nett, er war sehr freundlich und hat sich gefreut, uns kennenzulernen. Wir haben uns von Anfang an gut verstanden. Wir mochten ihn, denn er war sehr höflich und freundlich.

- hatten sie keine Bedenken aufgrund seiner Texte, die ja in Deutsch, wienerisch und englisch waren und somit eben anders waren als alle anderen Texte von Musikern?
Ferdi: Vor der Zusammenarbeit mit uns hat Falco die meisten seiner Songtexte auf Deutsch gesungen. Die Idee, auch englische Songtexte aufzunehmen, kam von uns, weil wir in Südafrika gelebt hatten (wo Englisch gesprochen wird) und auch eine Zeitlang in München, wo wir in den Kindergarten gegangen sind.

- wie kam es zur Idee mit Amadeus? Hätten sie damals schon gedacht, dass Amadeus so ein Mega-Erfolg werden könnte?
Ferdi: Uns gefiel die Idee, einen Song über zwei bekannte österreichische Musiker zu machen: den zeitgenössischen Falco und außerdem Mozart als historische Ikone, und die beiden in einem Rap-/Rocksong zusammenzubringen.

- wie war Falco eigentlich privat? Gab es da einen Unterschied zwischen Falco und Hans Hölzel?   
Ferdi: Oh ja, einen gewaltigen Unterschied. Als Künstler war er wild, dynamisch und arrogant, doch als Privatmensch war er sehr ruhig, entspannt und etwas unsicher. Privat war er ein sehr netter Mensch und keineswegs arrogant — das war nur sein Image, das er sich als Künstler zugelegt hatte.

- ich habe gelesen, dass der große Erfolg von Amadeus in Amerika für Falco eher ein Fluch war und er eher unglücklich darüber war. War das so?
Ferdi: Das stimmt. Alle waren sehr aufgeregt, als wir die Nummer Eins in Amerika wurden, doch es gab ihm das Gefühl, dass er sich nicht mehr steigern konnte. Als wir zur Feier seines Erfolgs in Wien eine große Party machten, saß er die meisten Zeit in eine Ecke und wirkte kein bisschen glücklich.
- war der Kontakt zwischen Ihnen und Falco nur beruflich oder war es auch eine Freundschaft? 
Ferdi: Wir kannten ihn auch persönlich, als Freund.

- gibt es denn eine lustige Anekdote mit Falco, die Sie erzählen können?
Ferdi: Na ja, er flippte immer ziemlich aus, wenn er Alkohol getrunken hatte. Man wusste nie, was er dann machen würde. In manchen Nächten bekamen wir einen Anruf vom Hotel, wo er während der Tonaufnahmen in Holland wohnte, und sie sagten, sie hätten ihn schlafend im Garten in einem Rosenbeet gefunden. 
- könnten Sie sich denn vorstellen, den Song Amadeus mal wieder als neuen Mix zu produzieren? Mich würde das sehr freuen, weil ich glaube, dass Amadeus einer der besten Songs aller Zeiten ist. Auch wenn ich erst 13 Jahre alt bin, glaube ich das so sagen zu können. 
Ferdi: Wir arbeiten gerade an ein paar neuen Mixe und Versionen, die in den kommenden Jahren veröffentlicht  werden.

Ich finde es immer noch sehr nett von Ferdi Bolland, dass ich so einen extrem erfolgreichen Komponisten interviewen durfte. Ich finde das auch keine selbstverständlichkeit und ich hoffe, dass ich mich bei Ferdi auch mal persönlich bedanken kann.
Vielleicht kann ich mit meinem Artikel auch ein bisschen dafür Sorgen, dass Rock me Amadeus auch mal wieder öfter im Radio gespielt wird.

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