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Gedankendämmern

Text: BuddhaBeiDieFische
Meine zeitgemäße Abgeschlagenheit kennt keine Langeweile. Sie rezitiert Schwarzromantiker, verdammt alles Lichte und suhlt sich in Paranoia. Will göttlich sein. Nicht, wie ich es will.

Trotzig verwehrt die Atmosphäre der Hitze ein Flimmern.

Mein knorriger Fuß bohrt sich tiefer und tiefer in den sandigen Grund. Den nickernden Herrn Krebs stört das wenig. Ankergedanken und Blasenaufstieg.

Der Kern in meiner Handmulde betrauert den Verlust seines Aprikosengefleischs. Er muss jetzt schwimmen lernen.

Etwas Verwaistes irritiert den Küstenhorizont. Es ist eine gelbe Badematraze. Um sie herum und in ihr das Meer. Jedoch kein Blut, auch kein Hai in Sicht.

So deutlich wie der Schöpfer in seiner Orgelpfeifenspelunke schweigt hier nichts und niemand. Doch die Saaten auf den Feldern verdörren. Und kein Lamento dringt ans Ohr. Aber was gibt es denn auch sonst außer salzigem Wasser, Sand und puren Geistesgaben?

Es scheint so als fordere die Hitze irgendetwas. Doch selbst das bleibt unbesungen. Elementarteilchen will ich zum Scherbeln bringen. Ich wispere so vehement ich kann, doch Stille.

Krankheit quälte mich im letzten Sommer. Der lauwarme Kamillentee konnte die bittere Medizin nicht lösen. Sie zerfiel so schwach und fahl. Das wenig übriggebliebene Gute umschmeichelt jetzt meinen spröden Mund. Gefühllos. Fast. Es war gut, sich im Sand zu begraben.

Es ist sehr erstaunenswürdig, dass einzelne Sinne die Welt verdoppeln können. Ebenso, wenn nicht noch mehr, das Überlagern von unzähligen Wellentälern. Und die gigantische Wand schiebt sich heran und fragt, wo denn die Reiter geblieben sind. Schon lange fort, antworte ich.

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