Geht es Dir gut? Ich frage mich das nicht das erste Mal. Aber zum ersten Mal wünsche ich mir wirklich, es wäre so. Dass es Dir besser ginge als mir. Dass Du nicht jede Berührung, jeden Gedanken und jede Handlung daran misst, wie es vor vier Jahren war zwischen uns. Dass dieser Maßstab alles in Frage stellt, den Alltag, die Dinge, die wir für nebensächlich halten.

Ich kann es nicht lassen. Ich vergleiche fast jeden Moment und meine zu wissen, dass es besser wäre, hätten wir es zusammen hingekriegt. Mit dem, was unerträglich an uns ist. Mit dem, was wir niemandem zumuten würden außer uns gegenseitig. Wie es war an (wenn wir ehrlich sind) wenigen Tagen mit Dir.

Ich schreibe nicht dutzende Texte darüber, Dich verloren zu haben. Ich schreibe darüber, mich selbst verloren zu haben, als ich Dich verloren habe. Zu mir selbst nicht mehr ehrlich zu sein, wie ich es in den kurzen Monaten mit Dir war, zu wissen, was mir etwas bedeutet, was meine Wünsche sind, mich selbst zu spüren in der Abgrenzung zu Dir. Das. Und dieses Gefühl mit Dir zu teilen.

Geht es Dir gut? Hast Du dieser Erfahrung mit mir noch etwas hinzuzufügen? Hast Du jemanden gefunden, mit dem Du so Du sein kannst? Ich nicht.

Ich habe einen Kompromiss geschlossen. Und manchmal geht es mir damit ganz gut.