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Zwei ganz allein

Text: Schwatzwaldkirsche
Es war ein langer Abend, der Film dauerte ewig, der Kick, mit Dir aus einem Strohhalm zu trinken, war gewaltig und danach wäre es Zeit fürs Hotel gewesen. Aber ich lerne ja. Wir gingen etwas trinken, ganz zivilisiert, wir unterhielten uns über dies und das und auch über jenes und das driftete dann schnell in allzu persönliche Dinge, denn wenn wir ehrlich sind, kennen wir uns jetzt über zwei Jahre und das ziemlich gut. Aber gesprochen haben wir selten. Alles, was ich über Dich weiß, weiß ich von flüchtigen, aber sehr wichtigen Umarmungen beim Kommen und Gehen an unserer Tür, dem Geruch deiner Haut, wenn Du mich streifst im Vorübergehen und wenigen Momenten beim Lachen und Spielen sinnloser Brettspiele oder beim Zeigen nutzloser Apps.

Wir tranken aus und ich nahm ein Taxi, allein. Nach Hause.

Hey, was willst Du von mir? Du bist ein Abstauber, ein Narzißt, ein Vergleicher, Optimierer, ein Getriebener, ein Mann, der sich an die Frau seines Freundes heranmacht, obwohl er eine Freundin hat, bloß weil Aufmerksamkeit und körperliche Nähe Dir wie Luft zum Atmen sind. Woher ich das weiß? It takes one to know one.

Aber jetzt weiß ich gar nichts mehr, das alles war zuviel an dem Abend und doch so viel zu wenig, das Wunschvakuum wird größer und größer und gleichzeitig sind alle Alarmanlagen auf Rot. Finger weg. Herz weg.

Worüber hast Du gesprochen? Da kam [Liebe] drin vor. Ich dachte wir sind ganz woanders. Und jetzt hab ich Bauchweh.

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