Ich vermisse sie, die braun-grün geaugte Bestie. Ich vermisse nicht ihre Bartstoppeln und schönen Hände, sondern den grummeligen Löwen, der zu Kaffee und Keksen lädt und belustigt dreinsieht. Ich vermisse die Tatsache, dass ich jederzeit mit Sturmesmiene und Orkanschritt in sein Büro segeln kann und er nur ein Grinsen für die aufgebrachte Frau übrig hat. Ich vermisse die Tatsache, dass er genau so viel weiß, um verstehend nicken zu können und sich den Rest denken zu können. Ich vermisse seine Lebenserfahrung, die ihn nicht fragen lässt, sondern sehen.

Ich vermisse seine halbschiefen Drohungen, seine gelesenen Bücher, seine Schachtelsätze und sein Fluchen, das jeden Arbeiter aus dem 19. Jahrhundert die Ohren anlegen lässt. Ich vermisse seinen schrecklich schlechten Geschmack, seine ungebügelten Hemden und seinen hoffnungslosen Kampf mit den hoffnungslos dünnen Haaren. Ich vermisse seine irrationale Liebe zu Nussecken, die er einem aus der Hand isst. Ich vermisse seinen Humor, über den man manchmal dreimal nachdenken muss, und manchmal besser gar nicht.

Ich vermisse seine Gefrässigkeit und sein Lachen, seine unsäglichen Flip Flops und die unglaubliche Weltfremdheit. Ich vermisse seine intimen Kenntnisse der Kinderbuchliteratur und der neusten Serien, deren Namen mir nur vage bekannt vorkommen. Ich vermisse die kryptischen Abkürzungen resultierend aus enormer Schreibfaulheit, sein "Unterhalte mich!" und die Tatsache, dass er redet wie ein Wasserfall.

Ich vermisse einen sehr intelligenten, liebenswerten, unkonventionellen und wertvollen Menschen und ich bin einfach nur froh, wenn ich ihn wiederhabe, samt gegrummelten Drohungen, abstrusen Unterhaltungen und den kleinen Abwegigkeiten eines Büroalltags.

LGDM, liebe braun-grün geaugte Bestie. Ich bin froh, wenn ich Dich wiederhabe. Du bist eben der Mittelpunkt der Bürofamilie und nicht ersetzbar.