Pfichtbesuch bei Verwandtschaft überlebt. 3 Stunden am Kaffeetisch (mit verwaschener Tischdecke) gesessen und nett gelächelt. Themen des Tages: Bettlägerige Leute, die sterben wollen. Putzmittel, die früher mal andere Namen hatten ("Früher hieß datt Atta!"). Verwandtschaftsbeziehungen zu Leuten, deren Vornamen man kaum noch weiß ("Datt is doch von unserm Heinz die Schwägerin, die damals da bei dem Schreiner nebenan gewohnt hat!"). Backmischungen von Aldi, die besser sind als die vom Lidl und die man noch mit Kirschen oder Preißelbeeren aufwerten kann. 
Am Tisch gesessen, gelächelt und die Holzschnitte und Porzellanfiguren betrachtet, die schon da waren, als ich als Kind hier war und die Nachmittage damit verbracht habe, mich mit meinen Geschwistern den Grashügel im Garten herunterzukugeln.   
Festgestellt, dass Verwandtschaft schon etwas Merkwürdiges ist. Und dass die einzige "Verbundenheit" die Tatsache ist, dass diese Leute mich als Kind an sich gedrückt und mir Plätzchen mitgebracht haben, immer wieder die gleichen, weil ich schon damals zu höflich war, zu sagen, dass ich Softcakes nicht mag.