Das Einzige, was an Achterbahn fahren keinen Spaß macht, ist der Moment, wenn du ganz, ganz oben an der Spitze bist. Die Sekunde bevor der Wagen runtersaust, wo alles noch mal stehen bleibt, eine komische Panik durch deinen Körper jagt, wie ein kurzer heftiger Stich. Dann schiesst du runter und Aufregung und Erleichterung kommen gleichzeitig über dich, so dass du kurz ganz, ganz glücklich bist.

Der einzige Moment, der beim Fangen spielen keinen Spaß macht, ist der Moment, wo der Jäger fast bei dir ist und du genau weißt: Jetzt hat er dich! Bei dem du gleichzeitig irre lachst, einen letzten Schwenk einbaust und alles in deinem Kopf schreit: "Nein, Nein, NEIN!" Und ihr dann aufs Gras fallt, aus der Puste, aber lachend – und das Wohlsein dich überkommt, weil deine Lungen sich wieder mit Sauerstoff vollsaugen

Der einzige Biss, der beim Eis essen keinen Spaß macht, ist der, wenn du zu schnell isst und die Kälte einmal richtig schmerzhaft durch deine Zähne jagt. Oder der Moment, wenn du durstig bist und bei einem zu großen Schluck Wasser denkst, dein Brustkorb hält es nicht aus. Wenn du dir den kleinen Zeh stößt. Der Kälteschauer, wenn du merkst, du hast etwas im Job verbockt. Der strenge Blick deiner Mutter, wenn du als Kind Mist gebaut hast. Der Moment, in dem dir klar wird, dass dir etwas geklaut wurde. Der Moment, in dem du merkst, dass du etwas verloren hast.

Das alles zusammen, mal drei, hoch zehn, mit Schmerzen – aber ohne die Abfahrt, ohne das Lachen im Gras, ohne die nachfolgende Wärme, ohne das erleichterte Luftholen, ohne den Türrahmen, ohne den Job, ohne die Kindheit. Der kurze Moment, bevor die Erleichterung einsetzt. Nur ohne die Erleichterung. So ist es, seit du nicht mehr da bist.