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Die Verzweiflung einer Verlassenen

Text: Niedermeier

Es ist nur sagte ich zu ihm, während eine Träne meine Wange hinunterlief und der Schauder der mich immer traf wenn ich in seine Augen blickte meinen Körper erbebte und meinen Geist verwirrte, wie soll ich dir alles glauben was du mir gesagt hast wie soll ich all deine Worte über die große Liebe ernst nehmen wenn du es jetzt einfach wegwerfen kannst es einfach abhacken ohne dir selbst noch eine Chance zu geben ohne uns noch eine Chance zu geben. Doch er schaute mich nur an, sah mir tief in die Augen so wie er es früher getan hatte, nur ohne das glimmen in den Augen. Ich erinnere mich noch an den Anfang immer wenn er mir in die Augen geschaut hat musste er grinsen, meistens bekam er danach nicht einmal mehr ein Wort heraus oder es war nur Gestammel. Doch jetzt blickte er mir in die Augen ohne irgendetwas ohne Glanz ohne grinsen nur ein ernster leidender Blick der mir sagte das seine Entscheidung endgültig war. Er zögerte bevor er zu sprechen begann: „Ich hatte alles so gemeint es ist etwas besonderes was wir hatten, du bist etwas besonderes, es liegt auch nicht an dir es ist alles mein Problem mein kranker Kopf, hätte ich die Wahl würde alles anders sein, doch Gefühle die kann man nicht kontrollieren. Ich weiß nicht was es ist, aber es ist wie ein Schalter und er hat sie ausgeschalten, ich möchte es dir nett sagen ich will dich nicht verletzen.“ Ich wusste er war noch nicht fertig mit reden. Und trotzdem unterbrach ich ihn mein mit Tränen übersätes Gesicht Richtung Boden gewandt zitternd vor Verzweiflung: „Das tust du aber trotzdem“ flüsterte ich. Er sah mich leidend an und meinte: „Ja, aber ich hätte es auch anders machen können ich hätte einfach tun können als wäre alles ok, dich belügen können, ich wäre aus dem Urlaub zurückgekommen und du hättest dich wahnsinnig gefreut, ich jedoch hätte mich wie ein Haufen Scheiße gefühlt. Das wollte ich dir nicht antun.“ Ich sah ihn nur entgeistert an als ich merkte wie meine Gesichtszüge sich verhärteten und mein Geist sich in mich kehrte ich zog mich wider in mich zurück ich kannte das, dass machte ich immer wenn zu viele Gefühle auf mich einstürzten. Mein Gehirn arbeitete auf Hochtouren und mein Herz gab ihm so viele Befehle schrei ihn an! Klatsch ihm eine! Doch ich konnte nur weinen und versuchen ihn nicht anzuschauen. Ich überlegte mir auszusprechen was ich dachte: „ Tu es, bitte tu es, lüg mich an spiel mir etwas vor ich würde es ertragen nur um mit dir zusammen zu sein.“ Doch ich schwieg da ich wusste dass es nichts bringen würde, das sagte mir die Endgültigkeit in seinem Blick. Er rückte näher mir stockte der Atem was fiel ihm ein mir jetzt näher zukommen. Er umarmte mich, ich drückte ihn weg ich wollte das nicht in meinen Augen war es eine Mitleidsumarmung mein Herz ließ das nicht zu irgendwo musste es in dem verheulten Stück elend das ich da auf der Couch sitzend repräsentierte meinen Stolz wieder gefunden haben. Er fing an mein Knie zu streicheln, und raunte: „ Es tut mir leid, schrecklich Leid.“ Ich nahm all meine Kraft zusammen und stand auf ich begann in meinem Schrank zu wühlen bis ich ihn endlich fand seinen Pulli, den ich die ganze vergangene Woche getragen hatte als wäre er mir das heiligste, ja  ich musste es gespürt haben das er sich von mir entfernte. Ich warf ihm den Pulli zu und lief ohne Ziel und wie ein eingesperrtes Tier durch mein Zimmer, bis ich irgendwann den Mut fand mit zusammenpressten Lippen zu ihm zu sagen, dass er auch nicht länger bleiben müsse und jetzt gehen könne. Er erhob sich langsam von der Couch ich brachte ihn zur Tür und er, der dreiste Arsch, umarmte mich noch einmal ich wusste nicht was ich machen sollte ich war so wütend und enttäuscht verletzt traurig. Ich öffnete  nur die Tür und warf ihn hinaus. 

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