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Verletzungspech

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Dass Fußballer sich verletzen, ist nichts Ungewöhnliches. Die Art und Weise, wie Daniel Bierofka, Offensivkraft beim TSV 1860 München, sich am Wochenende verletzte, schon. Es gab keinen Zweikampf, keine gegnerische Attacke, keinen Sprint, dem ein übermüdeter Muskel zum Opfer fiel. Aber es gab einen Schiedsrichter. Es waren noch nicht mal 20 Minuten gespielt, als der Unparteiische Robert Hartmann das Spiel unterbrach. Um seinen Pfiff mit einer gebührenden Geste zu untermalen, breitete er die Arme aus, sah aber dabei Bierofka nicht und traf ihn mit dem Ellenbogen ins Gesicht. Der Fußballer fing sofort an zu bluten und musste ins Krankenhaus. Diagnose: Nasenbeinbruch.  

Verletzungen sind blöd, so viel steht fest. Doch das Leid des Patienten wird ein bisschen geschmälert, wenn die Verletzung wenigstens mit einer ordentlichen Heldengeschichte verbunden ist. Die kann man stolz erzählen, der Gipsarm oder die Krücken sind dann fast so etwas wie eine Trophäe. Wäre Bierofka bei einer spektakulären Rettungsaktion gegen den Pfosten geprallt und hätte sich dabei verletzt, wäre er wohl der Held in der nächsten Ausgabe der Löwen-Stadionzeitung gewesen. So ist er einfach nur ein Pechvogel.  

Leider ist das eher die Regel als die Ausnahme. Wir verletzen uns selten Bruce-Willis-mäßig, sondern meistens eher in „Pleiten, Pech und Pannen“-Manier. Eine meiner dümmsten Narben stammt von einer Klassenfahrt. Ich sprang nachts aus dem Stockbett, um auf die Toilette zu gehen (nüchtern!). Gesprungen bin ich, weil das Stockbett aus irgendeinem Grund keine Leiter hatte. Im Dunkeln sah ich den Stuhl nicht, der mitten im Zimmer stand. Auf ihm landete ich und gemeinsam fielen wir um. Der Stuhl auf den Boden, ich mit meinem Gesicht auf die Kante des zum Stuhl gehörigen Tischs. Hallo blaues Auge, hallo Platzwunde.  
Und jetzt bist du dran: Du hattest sicher auch mal eine Bierofka-Gedenk-Verletzung. Eine, bei der einfach ein paar blöde Zufälle zusammengekommen sind. Eine, die die Leute ein bisschen zum Lachen bringt, wenn du davon erzählst. Und genau das darfst du hier jetzt tun: Erzähl uns deine Verletzungs-Anekdote!

Text: christian-helten - Foto: bisaufeinen / photocase.com

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