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ICH lebe

Text: Fruddel
Lange hab ich auf den Moment gewartet.
Ich hatte mir ein kleines Territorium geschaffen, eine kleine Welt, in der ich allen gefiel und bewundert wurde.
Immer wieder hörte ich was ich für eine tolle Ausstrahlung ich habe und  mein Lächeln und und und...
Nur war dies keine reale Welt. Es war mehr ein Traum, ein bisschen bestehend aus realen Menschen, aber die ich so manipulieren konnte, wie es mir gefiel.
Gelockt von Sexappeal und Selbstbewusstsein.
Reize und Funken versprüht.
Alles eine Welt von Glitzer und Glanz überzogen, die aber ganz und gar nicht der Wahrheit entsprechend.
Ich konnte wählen zwischen all den brillanten Eigenschaften.
Es fühlte sich toll an.
Doch die Wahrheit überholte mich immer wieder.
Immer dann wenn ich wieder alleine auf dem Sofa saß, und all jene die ich mir vorgestellt habe, die ich auf Fotos gesehen habe, saßen nicht neben mir.
Es waren Einbildungen, jedoch in die Realität nicht umsetzbar.
All die, die ich getroffen habe, und versucht habe in mein Leben zu integrieren, waren Wesen, die zu meiner kleinen Welt, meinem geschaffenem Territorium passten, aber nicht in die Wahrheit.
Nicht zu der Person, die hinter der Fassade steht.
Es war nicht das gleiche.
Die Vorstellungen von der harten Schale und dem weichen Kern, der Rabauke mit der Romantischer Ader,.. Nein, all das war eigentlich nicht dass, was ich gesucht habe.
Doch wusste ich bis dato überhaupt was ich wollte?
Nein, ich denke nicht. Es war ein Versuch aus der Einsamkeit zu entfliehen, dem was mich eigentlich erwartete. Tag für Tag alleine die Abende auf dem Sofa verbringen.
Alleine ins Bett gehen..
Alleine alleine alleine..
Doch, was war eigentlich so schlimm an dem allein sein?
Die Zeit zum Nachdenken über vergangenes?
Über das was noch kommt?
Über mich?
Der Kopf surrte wie ein Schwarm Bienen.
Alles redete durcheinander in mir. Alles sollte mir wohl etwas sagen, aber verstehen konnte ich nichts.
Aber vielleicht sollte ich auch etwas daraus lernen?
Mich sortieren? Mich kennen lernen? Vielleicht einfach herausfinden was ich will?

Ich denke ich weiß jetzt was ich will,

Einfach nur ICH sein...


eine virtuelle Welt ist nicht geeignet, um über das allein sein und die Einsamkeit zu entscheiden. Noch weniger ein Bild was man über sich selbst entwickelt, wenn man in einer Partnerbörse, nach seinem Glück sucht.
vielleicht habe ich sogar dort mein Glück gefunden, doch, habe ich dieses erst heraus gefunden, nach dem ich den Absprung geschafft habe.
ich habe viel gelernt in der Zeit, vorallem, wie wichtig es ist ehrlich zu sein, und sich nicht von dieser virtuellen Welt beeindrucken zu lassen.

ICH lebe.

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