Mai.
Wie oft mich in der letzten Zeit das Gefühl beschlich, so gut ging es mir lange Zeit nicht mehr.
Sicher, es mag auch an der überdurchschnittlichen Sonneneinstrahlung der letzten Wochen liegen. Ich liebe die Sonne. Den warmen Frühlingswind und ich mag das Bild meiner Jacken weit hinten im Schrank.

Die Sonne hat ihren Anteil. Na klar.

Aber da sind so viele Dinge. Diese große Freiheit, die mich zuerst ängstlich, dann einsam, dann nachdenklich stimmte.
Und mich nun so wunderbar glücklich macht.
Ich habe P. getroffen und es war gut. Das mit V. ging ziemlich nach hinten los, aber das ist okay.
Es ist erstaunlich, wie gut ich mich im Griff habe. Es mag an ein Wunder grenzen, war ich doch lange Zeit so unaufhaltsam unkontrolliert.

Ich liebe mein Leben und bin erstaunt darüber, wieviele Menschen ich in den vergangenen Wochen kennengelernt habe.
Ich habe einen Job, eine neue Band, treffe mich häufiger mit dem jungen Mann von früher, verliebe mich ein bisschen und genieße seine wochenendnächtliche Anwesenheit, aber klammere mich längst nicht mehr an einen küssenden Menschen, wie es früher zuweilen war.
Ich bin frei und will das für immer bleiben. Unabhängig.

Es tut so gut, auszuschlafen, anzuziehen was mir gefällt, der Sonne ins Gesicht zu lächeln, P. zu küssen, einfach so, ohne Worte.
Zu genießen, was ich gerade genießen möchte. Kann.
Diese Leichtigkeit hat meine Seele erobert.

Ich wachse. Entwicklungsschritte sieht man oft erst im Blick zurück. Wenn die Reife wieder einen neuen Punkt erreicht hat.

Es ist so befriedigend. Dieses Gefühl der Weiterentwicklung.

Der Sommer kommt noch.