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#11

Text: Amazing
Ich schreibe nicht mehr. Als hätte ich es verlernt. Als hätte ich verlernt, zu atmen, schreibe ich nicht mehr. Als sei ich mir fremd und als würde ich alle Gedanken, die sich in mir formen, H. schenken. Sie scheinen sich in Luft aufzulösen, oder sich mit mir in Büchern verkriechen. Ich schreibe nur Briefe an T. und frage mich, was ich will. Ich träume manchmal vom Schreiben und davon, dass sich in meinen Gedanken Sätze formen. Ich schreibe nicht mehr, aber ich lese. Nicht, weil ich lesen will, sondern weil ich lesen muss. Als würden die alten Männer mir die Worte nehmen.



Ich finde keine Worte für die schönen Momente, die mich umgeben, nicht einmal für die fürchterlichen: als gäbe es gar keine.

Ich kenne das Bedürfnis nicht mehr, mich auszudrücken und manchmal ertrage ich keine Musik, keine Farben.

Als würde ich erdrückt von dem, was mir gegeben wird. Als würde mir etwas entgleiten, als könnte ich es nicht halten. Ich nehme den alten Männern nicht ab, dass sie mir das Recht lehren wollen.

Gestern wollte ich schlafen und musste mich darüber wundern, alleine zu sein. Ich bin zu jung, als dass ich nicht alleine schlafen könnte, aber wie fasse ich das in Worte? Es geht zu schnell. Jetzt, hier, gerade jetzt zieht es in jedem Glied meines Körpers. Ich verspüre eine quälende Unruhe und fühle mich von einer Normalität belästigt, die ich so nie kannte.



Gehe ich nach F., verlasse ich H. Bleibe ich hier, verlasse ich mich selbst. Ich will mehr Zeit haben um mir etwas zu überlegen. Ich fühle mich unter Druck gesetzt und weiß noch nicht einmal, woher das kommt.

T. muss denken, ich sei in der 12. Klasse hängen geblieben. Seit einem Jahr fragt er nicht mehr nach meinen Geschichten. Aber dennoch schreibt er zurück. Zwei Mal im Monat, wenn es gut läuft.















































































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