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Neues Leben Mit Kleinen Helden - Die neue Shopping Ära
Die neue Shopping Ära
Nachdem meine liebe Freundin Karina, bei der ich ja jetzt wohne, mein letztes Telefonat mit dem Kindsvater halbwegs mit anhören musste, meinte sie: Entschuldigung, aber ich hätte an seiner Stelle echt keinen Bock, dich an zu rufen!. Oops.
Ich kann sie sogar verstehen und auch ihn, wenn es so wäre. Ich bin so ausgepowert (gerade ein Kind geboren/wenig Schlaf) und frustriert (keine Minute Zeit für mich/kaum soziale Kontakte, außer am Telefon) und vorwurfsvoll (alles hängt an mir/der feine Herr lässt es sich in Hongkong gut gehen), dass ich gar nicht in der Lage bin, mit ihm ein normales Gespräch zu führen. Leicht verunsichert liefert er mir dann auch noch die herrlichsten Steilvorlagen.
*KLINGELINGELING*
Er (betont fröhlich): Und was macht ihr heute Schönes?
Ich (mit Grabesstimme): Wenn ich es hinkriege, fahre ich später mal nach Herten-Mitte!
Er (betont interessiert): Och, das ist aber trist! Ist da nichts Netteres in der Nähe!
Ich denke: WAAAAS?
Ich sage (betont ruhig aber mit verschärftem Unterton): Also ich fahre da nicht hin, um ein wenig zu flanieren, Schaufenster zu gucken und zu shoppen, sondern, um zu checken, ob der DM Laden auch nach Hause liefert. Ansonsten muss ich nämlich zwei große Windelkartons nebst Kinderwagen, Kleinkind und Baby im Tragetuch durch eben diese in der Tat sehr triste Fußgängerzone im Nieselregen bis zum Parkplatz transportieren.
Er:
Er (neuer Anlauf/betont fröhlich): Und? Ist dein grippaler Infekt wieder weg?
Er meint den Milchstau
Ich (betont ruhig aber mit verschärftem Unterton): Welcher grippale Infekt?
Ich weiß zwar, was er meint. Bin aber mal wieder maßlos enttäuscht über das vermeintliche Desinteresse und lasse den armen Mann gehörig auflaufen.
In diesem Stil geht es dann weiter und irgendwann legen wir beide desillusioniert auf. Hmmmpf. *KLACK*
Shoppen im tristen Herten hat mir vergleichweise richtig gut getan. Verglichen nämlich mit zuhause bleiben und 24 H Service für meine Kinder zu betreiben, war das entsprechend kaufregend.
Im tristen Herten gibt es inflationär viele Billigmarken-Ketten-Filialen, wie Tako, Ernsting`s Family, De Zeeman (oder so ähnlich), C&A und erstaunlich viele andere, die ich nur vom tristen Herten kenne. Angenehmere Ketten, ich wäre ja momentan nicht so anspruchsvoll und durchaus zufrieden mit H&M und Zara, gibt es nicht.
Was es allerdings gibt, ist ein sensationeller Fotoladen; für eine passionierte Hobby-Fotografin wie mich der Hit.
Herr Pollmann, der Besitzer ist ein Mann von Welt, ja, ein feiner Herr mit nonchalantem Stil, der so gar nicht ins triste Herten passen möchte. Nicht immer ist er in der Stimmung für ein Schwätzchen, aber wenn doch, ist es ein Genuss mit ihm zu fachsimpeln oder ein Pläuschchen über alles mögliche, zum Beispiel über Terroristen (mein Nachname bietet sich für solche Gespräche ja an) zu halten. Sogar bei der Vornamen-Suche für meinen neuen Sohn war er behilflich, obwohl sein Vorschlag - Clemens - dann doch durchgefallen ist.
Und dieser Fotoladen war dann meine erste Station bei meiner Shopping-Tour durch das triste Herten, gleich nachdem ich mich und meine Söhne nach nur einer halben Stunde aus dem Auto hatte.
Halbe Stunde? Ist das nicht ein wenig übertrieben?
Aber nein, keineswegs!
Ich parkte smart mit Hilfe der Schaufenster links neben mir und einem zwar überflüssigen aber hilfsbereit winkenden Mitmenschen rechts, nicht ohne Stolz in einer mega engen Parklücke (2 min.). Der kleine Sohn musste jetzt gestillt werden, während der große eine Banane anstatt sie zu essen, mit beiden Händen erwürgt hat. Der Würger bekam dann zwischen der linken (7 min.) und der rechten Brust (7 min.) eine neue Windel (5 min.) und durfte sich ab da frei im Auto bewegen. Das führte dazu, dass ich den kleinen auf dem Vordersitz stillend auf dem einen Bein hatte und der große in schneller Abfolge Fahrgeräusche imitierend, Lenkrad lenkend und Lichtschalter bedienend, auf meinem anderen Bein saß. Da bei solch drangvoller Enge eine gewisse Verletzungsgefahr für den Neugeborenen durch Nicki Lauda nicht ausgeschlossen war, bemühte ich mich nach Kräften und ohne den Großen in seinem Tatendrang zu beschneiden, die beiden nicht kollidieren zu lassen. *Sigh* vielleicht bin ich ja nur Opfer von Versteckte Kamera und gleich kommt Kurt Felix, der Bruder von Biene Maja um die Ecke und er sagt: Du hier im tristen Herten und nicht in Hollywood?
Nun gut, die Kinder sind satt und sauber und ich bin nach wie vor entspannt. Vito kriegt noch einen kurzen Schreianfall, weil er mir das Lenkrad überlassen und vorübergehend hinten sitzen soll. Denn: Als ich Ivan im Tragetuch verstaut habe (3 min.) und den Kinderwagen aus dem Kofferraum holen wollte (1 min.), ließ sich wegen meiner super tighten Parkweise die Heckklappe nicht öffnen. Also musste ich super illegal mit Kind im Tuch und krakeelendem Kind einfach so lose auf der Rückbank, ein Stück vor fahren (2 min.), was zum Glück ging, denn inzwischen hatte vor mir ein anderer geparkt und Platz gelassen. Uff!
Vito war schnell wieder gut und ließ sich bereitwillig in seinen Buggy setzen. (2 min.) Der will schließlich auch mal was erleben.
Parkuhr aktualisiert (11.30 statt 11 Uhr), Tasche umgehängt und Auto verschlossen (1 min.) und Hokuspokus, schon sind wir startklar. (nach genau 28 min.).
Nachdem wir alle Features der tristen Hertener City zur Genüge ausgekostet haben, bin ich mit meinen beiden Supertypen sehr glücklich wieder zuhause angekommen. Das Gefühl, es alleine zu mehr gebracht zu haben, als nur in der Bude zu hocken, hat mir einen irren Auftrieb gegeben. Eigentlich lächerlich! Aber so langsam geht es von Tag zu Tag besser
Und übrigens, ein neues Hobby neben Gala lesen habe ich jetzt auch: Stricken! Wer hätte gedacht, dass Kinder hüten tatsächlich Strick-Freiraum bietet. Zum Beispiel tags, wenn Ivan schläft und mein DIY-Bübchen mit seiner neuen Bohrmaschine hantiert, verarbeite ich die Wolle, die ich bei unserem Shopping-Abenteuer erstanden habe. Na also
Weiter gehts demnaechst mit: "Winter Wonderland"
Eure Cereal Mom
Nachdem meine liebe Freundin Karina, bei der ich ja jetzt wohne, mein letztes Telefonat mit dem Kindsvater halbwegs mit anhören musste, meinte sie: Entschuldigung, aber ich hätte an seiner Stelle echt keinen Bock, dich an zu rufen!. Oops.
Ich kann sie sogar verstehen und auch ihn, wenn es so wäre. Ich bin so ausgepowert (gerade ein Kind geboren/wenig Schlaf) und frustriert (keine Minute Zeit für mich/kaum soziale Kontakte, außer am Telefon) und vorwurfsvoll (alles hängt an mir/der feine Herr lässt es sich in Hongkong gut gehen), dass ich gar nicht in der Lage bin, mit ihm ein normales Gespräch zu führen. Leicht verunsichert liefert er mir dann auch noch die herrlichsten Steilvorlagen.
*KLINGELINGELING*
Er (betont fröhlich): Und was macht ihr heute Schönes?
Ich (mit Grabesstimme): Wenn ich es hinkriege, fahre ich später mal nach Herten-Mitte!
Er (betont interessiert): Och, das ist aber trist! Ist da nichts Netteres in der Nähe!
Ich denke: WAAAAS?
Ich sage (betont ruhig aber mit verschärftem Unterton): Also ich fahre da nicht hin, um ein wenig zu flanieren, Schaufenster zu gucken und zu shoppen, sondern, um zu checken, ob der DM Laden auch nach Hause liefert. Ansonsten muss ich nämlich zwei große Windelkartons nebst Kinderwagen, Kleinkind und Baby im Tragetuch durch eben diese in der Tat sehr triste Fußgängerzone im Nieselregen bis zum Parkplatz transportieren.
Er:
Er (neuer Anlauf/betont fröhlich): Und? Ist dein grippaler Infekt wieder weg?
Er meint den Milchstau
Ich (betont ruhig aber mit verschärftem Unterton): Welcher grippale Infekt?
Ich weiß zwar, was er meint. Bin aber mal wieder maßlos enttäuscht über das vermeintliche Desinteresse und lasse den armen Mann gehörig auflaufen.
In diesem Stil geht es dann weiter und irgendwann legen wir beide desillusioniert auf. Hmmmpf. *KLACK*
Shoppen im tristen Herten hat mir vergleichweise richtig gut getan. Verglichen nämlich mit zuhause bleiben und 24 H Service für meine Kinder zu betreiben, war das entsprechend kaufregend.
Im tristen Herten gibt es inflationär viele Billigmarken-Ketten-Filialen, wie Tako, Ernsting`s Family, De Zeeman (oder so ähnlich), C&A und erstaunlich viele andere, die ich nur vom tristen Herten kenne. Angenehmere Ketten, ich wäre ja momentan nicht so anspruchsvoll und durchaus zufrieden mit H&M und Zara, gibt es nicht.
Was es allerdings gibt, ist ein sensationeller Fotoladen; für eine passionierte Hobby-Fotografin wie mich der Hit.
Herr Pollmann, der Besitzer ist ein Mann von Welt, ja, ein feiner Herr mit nonchalantem Stil, der so gar nicht ins triste Herten passen möchte. Nicht immer ist er in der Stimmung für ein Schwätzchen, aber wenn doch, ist es ein Genuss mit ihm zu fachsimpeln oder ein Pläuschchen über alles mögliche, zum Beispiel über Terroristen (mein Nachname bietet sich für solche Gespräche ja an) zu halten. Sogar bei der Vornamen-Suche für meinen neuen Sohn war er behilflich, obwohl sein Vorschlag - Clemens - dann doch durchgefallen ist.
Und dieser Fotoladen war dann meine erste Station bei meiner Shopping-Tour durch das triste Herten, gleich nachdem ich mich und meine Söhne nach nur einer halben Stunde aus dem Auto hatte.
Halbe Stunde? Ist das nicht ein wenig übertrieben?
Aber nein, keineswegs!
Ich parkte smart mit Hilfe der Schaufenster links neben mir und einem zwar überflüssigen aber hilfsbereit winkenden Mitmenschen rechts, nicht ohne Stolz in einer mega engen Parklücke (2 min.). Der kleine Sohn musste jetzt gestillt werden, während der große eine Banane anstatt sie zu essen, mit beiden Händen erwürgt hat. Der Würger bekam dann zwischen der linken (7 min.) und der rechten Brust (7 min.) eine neue Windel (5 min.) und durfte sich ab da frei im Auto bewegen. Das führte dazu, dass ich den kleinen auf dem Vordersitz stillend auf dem einen Bein hatte und der große in schneller Abfolge Fahrgeräusche imitierend, Lenkrad lenkend und Lichtschalter bedienend, auf meinem anderen Bein saß. Da bei solch drangvoller Enge eine gewisse Verletzungsgefahr für den Neugeborenen durch Nicki Lauda nicht ausgeschlossen war, bemühte ich mich nach Kräften und ohne den Großen in seinem Tatendrang zu beschneiden, die beiden nicht kollidieren zu lassen. *Sigh* vielleicht bin ich ja nur Opfer von Versteckte Kamera und gleich kommt Kurt Felix, der Bruder von Biene Maja um die Ecke und er sagt: Du hier im tristen Herten und nicht in Hollywood?
Nun gut, die Kinder sind satt und sauber und ich bin nach wie vor entspannt. Vito kriegt noch einen kurzen Schreianfall, weil er mir das Lenkrad überlassen und vorübergehend hinten sitzen soll. Denn: Als ich Ivan im Tragetuch verstaut habe (3 min.) und den Kinderwagen aus dem Kofferraum holen wollte (1 min.), ließ sich wegen meiner super tighten Parkweise die Heckklappe nicht öffnen. Also musste ich super illegal mit Kind im Tuch und krakeelendem Kind einfach so lose auf der Rückbank, ein Stück vor fahren (2 min.), was zum Glück ging, denn inzwischen hatte vor mir ein anderer geparkt und Platz gelassen. Uff!
Vito war schnell wieder gut und ließ sich bereitwillig in seinen Buggy setzen. (2 min.) Der will schließlich auch mal was erleben.
Parkuhr aktualisiert (11.30 statt 11 Uhr), Tasche umgehängt und Auto verschlossen (1 min.) und Hokuspokus, schon sind wir startklar. (nach genau 28 min.).
Nachdem wir alle Features der tristen Hertener City zur Genüge ausgekostet haben, bin ich mit meinen beiden Supertypen sehr glücklich wieder zuhause angekommen. Das Gefühl, es alleine zu mehr gebracht zu haben, als nur in der Bude zu hocken, hat mir einen irren Auftrieb gegeben. Eigentlich lächerlich! Aber so langsam geht es von Tag zu Tag besser
Und übrigens, ein neues Hobby neben Gala lesen habe ich jetzt auch: Stricken! Wer hätte gedacht, dass Kinder hüten tatsächlich Strick-Freiraum bietet. Zum Beispiel tags, wenn Ivan schläft und mein DIY-Bübchen mit seiner neuen Bohrmaschine hantiert, verarbeite ich die Wolle, die ich bei unserem Shopping-Abenteuer erstanden habe. Na also
Weiter gehts demnaechst mit: "Winter Wonderland"
Eure Cereal Mom