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SpEIchernOster

Jede Woche präsentieren wir bei SpeichernUnter die besten Musikdownloads. Zu Ostern gibt es wieder einen Sampler, einen ganz besonderen: Wir haben uns auf die Suche nach der Musik gemacht, die ihr macht. Einfach runterladen, brennen, Cover ausdrucken und fertig. Als Ostergeschenk genauso gut wie zum Selbstbehalten.
Text: daniel-erk
Auf dem jetzt.de Ostersampler finden sich 16 Stücke von jetzt-Usern für jetzt-User - und mit dem neuen User-Label jetzt_Records gibt es ab sofort einen Ort, an dem ihr eure Musik bekannt machen könnt.










CD-Cover runterladen - CD-Tracklist runterladen





Der jetzt.de Ostersampler










1. Techtonische Plattenverschiebung: Alexanderplatz (Intro)

Die klassische Wissenschaft des Mixtapes gebietet, dass nicht einfach nur Lieder aneinandergereiht werden, auch ein schnell-schnell-langsam-Schema kann nicht genügen. Ein Spannungsbogen muss her, am besten: eine Geschichte in Liedern. Diesen Anspruch treibt die Techtonische Plattenverschiebung, das DJ-Team von amac, auf die Spitze indem sie ihren erlesenen und überlegten Mixes (die man auf der Homepage anhören kann) aufmerksam aufgenommene Intros aus dem Alltag voran stellen. Hier sind es zwei fabelhafte Minuten Berlin, Alexanderplatz.










2. Anna Rikje Rosenthal: Still Seem So Far (Demo)

„Still Seem So Far“ ist ein Lied, von dem man einfach Fan werden muss. Hier stimmt wirklich alles: Die Stimme, das Indiepop-Referenzgeflecht, die Melodie, die Haltung, der Charme. “Singing Elliott Smith Songs” singt das junge, durchaus hübsche und talentierte Frl. Rosenthal. Bald singen wohl andere über anna_oye und ihre Lieder. Die ausproduzierte Version findet sich übrigens hier.










3. Leander: Idaho

Was schön ist, muss keine Weltrevolution sein wollen, so ist das im Leben und in der Musik. Die Songs von Leander sind ähnlich gebaut wie die Lieder von Postal Service oder Komëit, die Musik zischelt und schabbert, Streicher tragen den Pathos in dicken Scheiben auf’s Brot und eine einsame, verlassene Stimmte singt von Schmerz und der Welt. Immer wieder wunderschön, so auch wenn pleasemutetoday sich am Mikrophon umtut.










4. Me vs. Me: Ms. Moreno

Ein Bandprojekt im musikalischen Nahkampf, zwei Egos und viele Stile, viele Ziele, irgendwo dreht sich Me vs. Me immer um duale Systeme. Hier die Stimme – klar, fragil, doch kraftvoll -, dort die Musik, die Gitarre und das Gefrickel. Me vs. Me atmet das Raue und Liebevolle an Do It Yourself, aber auch den Ehrgeiz von zwei Menschen, für Musik so viel mehr ist, als Soundtapete. Eine von beiden – die Stimme – ist emosozialprodukt.










5. Lo-Fi Karajan: Elektroschocker

"Tanz, du Opfer" lautet angeblich der Leitspruch der vier jungen Münchner, die zusammen den Namen Lo-Fi Karajan gewählt haben und ihre Lieblingsbuchstaben DFA und DAF immer wieder neu arrangieren. Endlich mal eine Band, die komplett im jetzt-Kosmos vertreten ist: Sänger Max heißt WhiteHeat (ehemals: recordingphenomenon), Gitarrist Lo nennt sich papakartoffel, Drumsynthesizer Quentin findet man als q__ und Bassist Lorenz firmiert unter lenzz.










6. Frankreich muss bis Polen reichen: Heiligenblut

Verdammte Referenzhölle: Die Bandmitglieder heißen Ferris Onassis, Staatsfeind Nr. 1 und The Edge. Die erste Veröffentlichung nannten sie "Chinese Democracy EP" und eines ihrer Stücke heißt "Für immer Menschen". Da lacht der Musiknerd und alle anderen erfreuen sich an den blitzend weißen Reinraumanzügen, mit denen die Boys auftreten. Um es mit dem Bandinfo zu sagen: "ein junges Baby, das sich in einem geilen Elektrowavepunk-Kinderwagen rasant Richtung Fame chauffieren lässt. Die schreiben tolle Songs, über Mädchen, beflaggte Deppen, Gästelistenterror und Wintersportgebiete." Wenn diese Sätze mal nicht Musikjournalist und Bandmember getupkid ersonnen hat.










7. B.St: Birnen

Bei B-Sterns Kompositionen ist wenig offensichtlich: Keine Struktur, die sich einem an den Hals schmeißt, keine Ohrwürmer, die Aufmerksamkeit erheischen wollen. Viel kleine Wendungen, scheinbare Zufälligkeiten und Spielereien fügen sich Stück für Stück zusammen. b_stern, das heißt Minimaltechno zum Zu-, Zuhause- und immer wieder hören. Was die Option zu tanzen in keiner Weise ausschließt.










8. Robintone: D.F.D. (Don't Fall Down)

Pathos am Freitag heißt das Konzept, dem folgend ribon ein Jahr lang, genau 26 mal, allen Weltschmerz, alle Liebe, Angst und aufkeimende Hoffnung in kleine funkelnde, wehmütigen Pathos-Pop-Perlen gießt und für eine Woche zum Download anbietet. Casiotone For the Painfully Alone ist da nicht nur vom Namen nicht weit - und das ist nicht als Kompliment gemeint, sondern als Adelsschlag.










9. Jochen Quindel: kometen

Jochen Quindel, ehemals Liedermacher aus Germering (Goldberg, LePuma), zeigt sich bereit zum Komponisten-Deathmatch gegen Antonio Vivaldi in der Kategorie "Vertonung der Jahreszeiten mit klassischen Instrumenten". "kometen (Frühling)" ist der letzte Satz und wurde, wie der Künstler verlauten lässt, zuhause mit offener Balkontür aufgenommen. Alles LoFi, alles echt, alles sehr verträumt. Den Gesang hat Jabobine Weigelt beigesteuert, der Rest kommt von jquindel.










10. Disco Volante: Golden Psycho Flower

Vierköpfige Band aus Frankfurt am Main / München, die bereits seit stattlichen 11 Jahren zusammen Musik macht. In dieser Zeit haben sich die Typen mit ihrer angejazzten Frickel-Jam ganz gut aufeinander eingegroovt - "Tight wie ein Moskito-Arschloch" raunen sich die Abonnenten von Instrumentenfachmagazinen auf Konzerten anerkennend zu. Wer musikalische Referenzen braucht: Tortoise, Gastr Del Sol, To Rococo Rot oder Trans Am stehen mit großer Wahrscheinlichkeit bei jetzt-User paloalto im Plattenschrank.










11. Moke: What If We Fall

Verträumter und opulent instrumentierter Falsett-Emo mit Kinnbart aus dem bayerischen Hinterland. Hier ist man sich noch nicht zu schade für Jugendzentren und Stadtfeste von Dorfen bis Taufkirchen und greift mit vollem Herzen tief in die Klaviatur der großen Gefühle. Auf jetzt.de vertraten durch Bassist muetzi und Gitarrist timovanthecyphers.










12. YA*HOO: Bazooka Joe aka Daisy

Catchy Singalong-Punk-Pop zwischen Green Day, Blink182 und den Ramones, der einem schnell und gut reinläuft, insbesondere, wenn man sich mit einem Brett unter den Füßen rollend oder gleitend fortbewegt. Der Song stammt vom zweiten Album der Münchner Band mit dem schönen Titel " The Trouble With Girls And How To Get Into It". Für Covergestaltung, Webseitendesign und souverän durchgeschrubbte Gitarre zeichnet jetzt-User pooparsch verantwortlich.










13. Aphrodite Allstars: Roll On

Weilheim, allen Unwahrscheinlichkeiten entgegen Pop gewordene Provinz, versucht mit dem Pfund zu wuchern, das Notwist, Ms. John Soda und Console beschert haben und unterstützt guter Hoffnung die „Junge Szene Weilheim“. Zu dieser gehören, auch wenn nicht mehr gefördert, die Aphrodite Allstars und zu diesen wiederum Yoohooric. „Roll On“ schafft das Kunststück, sehr nach Oasis zu klingen – und dich eine eigenständige, besondere Note zu bekommen. Das will ich hören, bitte demnächst bei zwei Glas Gin & Tonic, direkt nach „Supersonic“.










14. Celest: Crystallized

Münchens Haus- und Hof-Britpopper diesmal mit einem vergleichsweise beschaulichen Lied über Drogen in kristalliner Form. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands aus dem Kosmos nicht augenzwinkernd ironiebeladen und wortspielreich, sondern ernst und konzentriert und schwarzgekleidet. Im April und Mai ist die Band auf Tour, an der Gitarre und im Tourbus mit dabei: jetzt-User und Ethan-Hawke-Fan hey_thats_my_bike (wenigstens da noch eine popkulturelle Referenz).










15. Gregor Schwellbach: Paris

Gregor Schwellbach ist, ganz offenbar, ein Profi im Musikgeschäft. Für den Text zu „Paris“ hat er sich aber Hilfe geholt – direkt hier, auf jetzt.de. Das Ergebnis ist ein gute-Laune-Ohrwurm mit fabelhaft witzigem Text. Wer sich an „Jessica Simpson“ von Adam Green satt gehört hat, wird an sergecactus’ unprätentiösem Liedchen sehr große Freude haben.










16. G.Rag y los Hermanos Patchekos: München 7 Titel

Münchens Weltmusik-Krawallerie, der Haidhausen Social Club sozusagen, veröffentlicht auf dem grundsympatischen Label Gutfeeling Records schon seit einer Weile schöne Musik für Menschen, die ihr Geld lieber für sanften Tourismus als für Designerschals ausgeben. Irgendwann klingelte das Telefon und Franz X Bogner (of "Irgendwie und sowieso" fame) rief an und brauchte Musik für seine fabelhafte Schandi-Serie "München 7". Die sollte er bekommen - stilecht auftgenommen in unmittelbarer Nachbarschaft zur JVA München Stadelheim. Im großen Kader dabei: jetzt-User permaneder.



Fotos: von den jeweiligen Band-Websites



Idee, Zusammenstellung und Texte: christoph-koch und

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