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Alte Schule

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Muss man sich mal kurz vor Augen führen: Als sich Main Concept 1990 gegründet haben, waren die Scorpions gerade die größte Band Deutschlands. Rapper waren in der öffentlichen Wahrnehmung noch keine credibilen Superstars, sondern wenn überhaupt Vanilla Ice oder MC Hammer. Und München eigentlich schon so wie heute. Man muss das im Hinterkopf haben, um zu verstehen, wie seltsam es gewirkt haben muss, als der MC David P., Produzent Glammerlicious und DJ Explizit anfingen, gemeinsam Rap-Musik zu machen und damit aufzutreten. Wie viel seltsamer es wurde, als David P. plötzlich nur noch auf Deutsch rappte. Und wie wichtig das alles für die Stadt war!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nicht im kommerziellen Sinne. Die Band war immer etwas zu sperrig, etwas zu eigenbrötlerisch wohl auch, um ganz groß zu werden. Außerdem entschied sich der Frontmann irgendwann, im Hauptberuf Arzt zu werden. Aber Main Concept haben die Stadt geprägt. Als Band. Als Konzert-Veranstalter. Und als Innovatoren: 2000 veröffentlichten sie mit „Plan 58“ die erste und bislang wohl auch einzige deutschsprachige Freestyle-Platte. Ein Album also, auf dem alle Texte live erdacht, statt vorher aufgeschrieben waren. Großes Ding!

Jetzt feiert das Trio Jubiläum. Mit einem neuen Album, das man sich dringend anhören sollte: „Hier und Jetzt“ (erscheint am 13. November). Und einem Release-Konzert, das man sich dringend ansehen sollte: Samstag, 14. November, Muffathalle. Höchste Zeit also, mal nachzufragen, wie man das macht: 25 Jahre in derselben Besetzung zusammen und dabei irgendwie immer relevant zu bleiben. Und welche Menschen, Orte und Begebenheiten dafür entscheidend waren: 25 Gründe für 25 Jahre Main Concept.

Menschen

1. Peter Fröhlich

Glam: Mit ein paar Schulkameraden, darunter Peter, habe ich 1987 angefangen, in dessen Hobbykeller richtig Musik zu machen. Peter war schon damals Informatiker. Der hat Software geschrieben, mit der man Samples vom Computer aufs Keyboard legen konnte. Das haben wir dann mit einem weiteren Rechner und dem Musikprogramm Cubase kombiniert und so unsere ersten Beats gemacht. Mittlerweile lebt Peter in Baltimore und ist Professor für Informatik.

2. Michael Kuchar aka Kuchengeorge

David P.: Michael ist einer meiner ältesten Freunde. Weil er mir mal eine Kassette mit Alben von den Fat Boys und den Beastie Boys mitgebracht hat, bin ich überhaupt erst zum Hip-Hop gekommen und habe angefangen, meinen ersten Text zu schreiben – natürlich noch auf Englisch. Der Anfang davon ging so: „My name is Dave P/I’m not the number three/I’m the number one, ’cause the people like me.“ Den habe ich mit Kuchar zusammen damals im Musikunterricht vorgetragen und ein anderer Kumpel hat dazu den Beat getrommelt. Der Kuchar war auch auf vielen Konzerten mit dabei – eine Zeit lang sogar als Backup-Rapper.

3. Andreas Purzer

David P.: Mit Andreas Purzer hatte ich mein erstes Interview, weil der damals für das Hip-Hop-Fanzine In Full Effect geschrieben hat. Bei ihm habe ich die Demos anderer Bands wie Advanced Chemistry und Die coolen Säue gehört – eine erste Bestätigung für mich, dass man auch auf Deutsch rappen kann, was damals noch nicht Usus war. Auch den allerersten deutschen Doppelreim habe ich beim Purzer gehört, auf dem Demo von Flowmatics: „Das amerikanische Geplapper, das verstehst du ja eh nie/drum rappe ich auf Deutsch und nicht auf Kisuaheli.“ Der Purzer hat später auch den Kontakt zu unserem ersten Label Move Records hergestellt.

4. Astrid Weindl

David P.: Die Astrid hat als Sozialpädagogin im Jugendzentrum Berg am Laim gearbeitet und dort schon früh Hip-Hop gefördert: Jams veranstaltet, Kontakte hergestellt, alles mögliche. Nach meinem Abi 1994 habe ich bei ihr im Jugendzentrum mein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und von dort aus mit ihr und Kuchar zusammen auch die erste „Living Large“-Jam organisiert – die größte regelmäßige Hip-Hop-Jam in München. Irgendwann hat Astrid dann ihr eigenes Projekt realisiert: das Jugendkulturhaus „Die Färberei“. Und weil genug Räume vorhanden waren, haben wir uns da unser Studio eingerichtet. Das besteht dort bis heute.

5. Rio Lobo

David P.: Rio Lobo haben wir im Freizeitheim am Biederstein kennengelernt – einem der ersten Jugendzentren in München, in denen Hip-Hop präsent war. Rio Lobo war eine Art Mentor in Sachen Freestyle für mich – und damit der Grundsteinleger für meinen späteren Ruf als guter Freestyler. Er hat damals jedenfalls immer alle weggebattelt, was auch daran lag, dass er sehr gut in Englisch war. Heute arbeitet er deshalb auch als Dolmetscher.

6. TecRoc

David P.: Als ich Hip-Hop für mich entdeckt habe, haben alle noch auf Englisch gerappt – außer TecRoc. Der war Ur-Old-Schooler und konnte sich deshalb alles erlauben. Der wurde nicht mal doof angeschaut, wenn er auf Deutsch gerappt hat. Seine Freestyles hat er immer angefangen mit: „Ich bin der Tiggedi-tiggedi-TecRoc . . .“ Der hat aber auch sonst alles gemacht: gebreakt, gesprüht und gerappt – und damit viele Münchener Hip-Hopper beeinflusst. TecRoc macht auch heute immer noch Musik, aber vor allem Electro-Funk.

7. Ali von Square One

David P.: Ali und Square One haben uns zwar nicht direkt beeinflusst, waren aber lange das Aushängeschild für Rap aus München. Jedenfalls wurde ich im Biedersteiner Freizeitheim von Freunden mal dazu genötigt, dem was vorzurappen . . .

Glam: . . . Sonderlich beeindruckt war er davon aber nicht. (alle lachen)

David P.: Der Ali hatte damals eine Jacke, auf der „Pars – The Untouchable Icepick“ eingestickt war, weil er ethnisch ein Parse ist. Diesen Schriftzug fand ich wahnsinnig cool. Das wollte ich auch! Also habe ich ihn angebettelt, mir den Namen der Stickerei zu verraten. Aber das hat er nicht getan.

Glam: Rio Lobo hat’s dir dann aber erzählt, oder?

David P.: Ja, genau. Die Stickerei war in der Frauenstraße, die gibt es heute nicht mehr. Dort habe ich mir „Dave P. – The Lyrical Proof“ auf meine schwarze Daunenjacke sticken lassen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

8. Blumentopf

Glam: Blumentopf waren vor allem für David wichtig, weil da plötzlich vier Typen aus München waren, die gut, humorvoll und auf Deutsch gerappt haben, was es in der frühen Deutschrap-Phase in dieser Kombination kaum gab.

David P.: Viele Rapper waren früher sehr verbissen und ideologisch unterwegs. Deswegen haben wir anfangs auch mehr mit Writern zu tun gehabt, bis wir dann 1993/1994 über unseren Freund Chi-Z die Töpfe kennengelernt haben. Die haben Rap zwar auch sehr ernstgenommen, aber auf eine lockere Art. Sehr schade, dass sie vor kurzem ihr Band-Ende verkündet haben.

DJ Explizit: Knapp vor ihrem 25-jährigen Jubiläum.

 

9. Beginner

David P.: Im MZEE Magazin habe ich damals einen Artikel über die Beginner gelesen. Daraufhin habe ich Jan (Eißfeldt beziehungsweise Delay; Anm. d. Red.) angerufen und mir deren Demo schicken lassen – das ich super fand. Daraufhin haben wir die Band dann nach München eingeladen und uns auf Anhieb gut verstanden. Einige Zeit später sind wir mit ihnen und MC Rene als „Klasse von 94“ auf Tour gegangen und haben in Jugendzentren vor 100 bis 500 Leuten gespielt – und meist auch dort gepennt. Die Beginner sind gute Freunde und daher auch auf unserem neuen Album „Hier und Jetzt“ vertreten.

Glam: 1999 waren wir mit den Beginnern dann auf „Bambule“-Tour. Da ging der erste Deutschrap-Boom los.

David P.: Jeden Tag mussten die Locations umgebucht werden – von 500er- in 5000er-Hallen. Die Beginner waren plötzlich so etwas wie Popstars. Das haben wir mit einer Mischung aus Befremdung und Faszination mitverfolgt. Explizit: Uns war aber schnell klar, dass wir diesen Weg mit unserer Musik nicht gehen wollen. Nicht gehen können. David P.: Wir hatten damals auch Angebote von Major-Labels. Und ich stand damit vor der schwierigen Frage: Werde ich nun Rapper? Oder Arzt? Ich habe mich für Letzteres entschieden. Weil ich keine Lust hatte, ein Teil dieser oberflächlichen Musikindustrie und dafür auch noch kommerziell zu werden. Und weil ich nicht nur Gutes reden, sondern tatsächlich auch Gutes tun wollte.

 

Mit Lou Bega im Jugendzentrum Biederstein

 

10. Jugendzentrum am Biederstein

David P.: Das war damals der Treffpunkt für die Münchener Hip-Hop-Szene. Im November 1990 hatten wir dort unseren ersten großen Auftritt bei der „Munich Allstar Jam“, bei der wir Teil der Münchner Szene wurden. Bei dieser Jam ist übrigens auch die damalige Rap-Gruppe von Lou Bega aufgetreten, der Jahre später mit „Mambo No. 5“ einen Welthit hatte.    

 

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

11. Jugendzentrum Berg am Laim

David P.: Später wurde das Jugendzentrum Berg am Laim unser Hip-Hop-Spot Nummer eins in München. Das war bald sogar für Gesamt-Hip-Hop-Deutschland wichtig. Denn zum einen waren dort viele renommierte Old-School-Writer wie Neon und Cemnoz, zum anderen hat Achim Walta dort seinen Zivildienst absolviert. Der hat von dort aus später unter anderem das Label MZEE gegründet, auf dem in den Neunzigern Platten von wichtigen deutschen Hip-Hop-Bands wie Advanced Chemistry, den Stieber Twins und den Massiven Tönen erschienen sind.

 

12. Kulturstation

David P.: Hier hatte ich meinen allerersten Auftritt, noch bevor es Main Concept offiziell gab.

Glam: Das Stück, das David dort performt hat, habe ich aber schon produziert. Und ich habe auch schon zusammen mit David auf der Bühne gestanden – als Tänzer! (lacht)

David P.: In der Kulturstation habe ich 1991 außerdem das erste Mal Advanced Chemistry gesehen und im Anschluss daran lange mit Linguist, einem der Rapper, gesprochen. Der hat mich darin bestärkt, deutsche Lyrics zu schreiben. Das habe ich mir zu Herzen genommen und von da an nur noch auf Deutsch gereimt. Als ich die deutschen Texte dann jedoch Anfang 1992 bei einem Auftritt in der Berdux-Halle performt habe, haben viele Leute tatsächlich noch gebuht. Rap auf Deutsch war damals noch uncool.

 

13. Muffathalle

David P.: Unseren ersten Auftritt in der Muffathalle hatten wir 1993. Später haben wir noch sehr oft dort gespielt. Außerdem haben wir da zehn Jahre lang die „Living Large“-Jams veranstaltet und donnerstags regelmäßig im Muffatcafé aufgelegt. Die Muffathalle war ein wichtiger Meeting Point für die Münchener Szene. Deshalb findet unsere Jubiläumsparty auch dort statt.

 

14. 58Goetheplatz

David P.: Der Goetheplatz ist der Ort im Main-Concept-Kosmos. Der wird auf vielen unserer Platten besungen. Michael Kuchar hat dort gewohnt und tut es immer noch. Bei dem haben wir immer viel gechillt. Das war unsere Hood. Und diesen Zahlen-Anhang gab es beim Hip-Hop immer schon – im Film-Klassiker „Stylewars“ aus den Achtzigern gab es zum Beispiel TAKI 123. Die 58 hat mit der Buslinie zu tun, die damals dort fuhr, und die ich morgens immer nehmen musste, um zur Schule zu kommen. Wer mehr über diese mystische Zahl wissen will, soll sich einfach die „58 Analysis“-Freestyles auf „Plan 58“ anhören . . .

 

15. Kennenlernen

David P.: Mein Kumpel Markus Lovadina hat mich früher oft auf Hip-Hop-Partys mitgenommen. Bei einem Konzert von Raw Deal im Theatron habe ich über Lovadina dann Glam kennengelernt.

Glam: David hat mir erzählt, dass er rappt, und weil ich auf der Suche nach einem MC war, haben wir angefangen, zusammen Musik zu machen. Das war 1990, noch vor den Sommerferien.

Explizit: Ich habe 1986/1987 im Partykeller eines Freundes in Pasing regelmäßig Hip-Hop-Partys veranstaltet, bei denen auch Glam aufgelegt hat. So haben Glam und ich uns kennengelernt.

Glam: Und nachdem ich angefangen hatte, mit David zu arbeiten, fehlte uns noch ein DJ. Nach den Sommerferien 1990 kamen wir dann zu dritt zusammen – die Geburtsstunde von Main Concept.

Explizit: Auf den Namen kamen wir übrigens, weil wir große Fans der beiden amerikanischen Hip-Hop-Gruppen Main Source und Original Concept waren. Daraus ist bei uns dann Main Concept geworden.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

16. Erster Auftritt außerhalb Münchens

David P.: Das war 1992. Bei einer Jam in der Weißen Rose in Karlsruhe, auf der wir neben Leuten wie Cora E., Boulevard Bou und MC Rene aufgetreten sind. Auch Wasi von den Massiven Tönen war da, der nun auch auf unserem Album dabei ist. Bei dieser Jam haben wir die „richtige“ Hip-Hop-Szene kennengelernt. Vorher wussten wir ja nur, was in München abgegangen ist, und das war eine reine Rap-, keine ganzheitliche Hip-Hop-Szene. Dort haben wir auch direkt gemerkt: Als Münchner muss man sich seinen Respekt hart erarbeiten. Gegenüber uns Bayern gegenüber bestehen einfach die üblichen Vorurteile.

 

17. Die erste Platte

Glam: 1993 haben wir unsere erste Maxi „So hat das Volk seinen Verstand verloren/Auf der Jagd“ veröffentlicht. Auf Move Records – das ein Hardcore-Label war.

David P.: Die Platte habe ich dann an der Schule aus dem Rucksack heraus verkauft. Sonderlich gut kam sie aber nicht an, weil die Leute damals eher Die Ärzte und Die Toten Hosen gehört haben. Rapmusik war damals noch weit von dem Status und der Akzeptanz entfernt, die sie heute innehat.  

 

18. Freestyle-Battle

David P.: 1993 fand im Vorfeld der „Living Large“-Jam in München ein Freestyle-Battle statt. Ich habe damals wahnsinnig viel gefreestylet und bei diesem Battle dann tatsächlich gegen Tatwaffe von Die Firma aus Köln gewonnen. Da er meinen Sieg auf den Heimvorteil geschoben hat, hat er eine Revanche in Köln gefordert – wo ich wieder gewonnen habe. (grinst)

 

19. Debütalbum „Coole Scheiße“

David P.: 1994 kam unser Debütalbum „Coole Scheiße“ raus – eine der ersten komplett auf Deutsch gerappten Platten überhaupt. Darauf gibt es auch den Song „Immer das alte Lied“ mit MC Rene und den Beginnern, auf dem wir uns respektvoll von der Old School emanzipieren.

 

20. Die Klasse von 95

David P.: Nachdem wir mit MC Rene und den Beginnern als „Die Klasse von 94“ unterwegs waren, wurde ein Jahr später „Die Klasse von 95“ ins Leben gerufen. Da waren die Beginner zwar nicht mehr dabei, dafür aber Bands wie Massive Töne, Der Tobi & das Bo und Fettes Brot. Gemeinsam haben wir den gleichnamigen Sampler veröffentlicht und sind auf Tour gefahren – wie Klassenfahrt. Damals hat Rap in Deutschland eine Kehrtwende gemacht, weil wir Hip-Hop nicht mehr so verbissen, sondern viel lockerer angegangen sind als die Old School. Das hat der Musik sehr gut getan.

 

21. Gründung des eigenen Labels 58Beats

Glam: Im Rahmen der „Living Large“-Jam 1997 haben wir einen Track mit Problemz aufgenommen, einem MC aus Brooklyn. Weil unser zweites Album „Genesis Exodus Main Concept“ da aber schon fertig war, wir den Song aber trotzdem gerne veröffentlichen wollten, haben wir gesagt: „Okay, das machen wir selbst.“ Die Geburtsstunde von 58Beats.

David P.: Wir hatten eigentlich nie das Ziel, ein Plattenlabel zu gründen. Das ist eher aus der Not heraus entstanden. In der Zwischenzeit sind dort aber auch Platten anderer Künstler wie Vier zu Eins, Roger Rekless, Creme Fresh und Boshi San herausgekommen.

 

22. „Plan 58“: Freestyle auf Platte

David P.: Auf der „Bambule“-Tour 1999 mit den Beginnern haben wir leibhaftig mitbekommen, wie Hip-Hop in Deutschland plötzlich groß wurde. Wir haben unsere Live-Shows damals aber vor allem um meine Freestyles herum aufgebaut und keine kommerzielle Musik gemacht. Der einzig logische Schritt war für uns daher 2000 die Veröffentlichung von „Plan 58“ – der ersten und meines Wissens bislang auch einzigen deutschen Freestyle-Platte. Davor und danach gab es auch noch zwei Freestyle-Touren, eine mit Samy Deluxe und eine mit Blumentopf. Auch das war ein Novum, weil wir die Shows komplett durchgefreestylet haben – und zwar so gut, dass die Leute riesigen Spaß hatten.

 

23. Der erste splash!-Auftritt

David P.: Unseren ersten Auftritt auf dem splash!, Deutschlands größtem Hip-Hop-Festival, hatten wir 1999. Vor 20 000 Zuschauern. Auch da habe ich überwiegend gefreestylet, und das hat selbst vor einem so großen Publikum funktioniert. Dafür habe ich viele Respektsbekundungen bekommen – selbst heute noch.  

 

24. „Hier und Jetzt“

Explizit: 2005 haben wir „Equilibrium“ rausgebracht. Für unser neues Album „Hier und Jetzt“ haben wir also genau zehn Jahre gebraucht.

David P.: Und wenn es das Bandjubiläum nicht gegeben hätte, wären wir mit der Platte garantiert wieder nicht fertig geworden. Das Jubiläum hat den nötigen Druck erzeugt, den wir offenbar brauchen, um ein neues Album zu machen.

 

25. Ein Vierteljahrhundert Main Concept

Glam: 25 Jahre. Ist schon was Besonderes!

David P.: Vor allem in derselben Besetzung seit Tag eins. Mir fällt keine deutsche Hip-Hop-Band ein, die das von sich behaupten kann. Obwohl, doch: Die Fantastischen Vier. Die sollte man an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

 

Text: daniel-schieferdecker

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