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Hauptsache Koffein? Das war gestern!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



... für ein Geschirrservice. Bei mir zu Hause ist alles durcheinandergewürfelt. Von Tellern über Möbel bis hin zu meinen Handtüchern. Ich trockne mich lieber mit dem Badetuch vom Florida-Urlaub 2004 ab, als eine einfarbige Waschlappen-Sammlung im Bad zu haben. Die Dinge haben eine Geschichte – und sie bleiben Dinge. Wenn mir ein Teller kaputt geht, gehe ich auf den Flohmarkt und kaufe mir einen neuen. Würde er zu einem 300-Euro-Service gehören, würde mich das mehr ärgern. Und dann ist da noch die Festlegung. Ich wünsche mir zum Beispiel ein Regal für die 700 Bücher von mir und meinem Freund. Zum Ausmessen war sogar schon jemand da, aber die Bücher lagern immer noch in Apfelkisten. Es ist nicht so, dass ich das alles grundsätzlich ablehne, ich finde auch zusammenpassende Service bei anderen schön. Es kann durchaus sein, dass ich mir irgendwann mal eines kaufe, es nach dem Spülen mit Geschirrtüchern abtrockne, die zu meinen Gästehandtüchern passen und dann in einen Schrank neben mein Bücherregal stelle. Aber im Moment mag ich es, wie es ist: ein bisschen chaotisch.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


... für schlechten Kaffee. Als ich mit dem Studieren anfing, hatte ich da keine großen Ansprüche. Hauptsache Koffein, Hauptsache wach bleiben. Ob der Kaffee bis dahin schon den halben Tag in der Thermoskanne verbracht hatte, war mir egal. Aber dann habe ich ein Semester in Italien studiert. Da gab es ein Café, in dem ich täglich saß und in dem man mir quasi beigebracht hat, was guter Kaffee ist. Seitdem trinke ich lieber gar keinen Kaffee als einen schlechten. In den letzten Jahren ist ja überall in Deutschland ein Kaffee-Hype ausgebrochen, das kam mir ganz gelegen. Und auch, dass „gut“ in großen Städten jetzt auch immer häufiger „Fairtrade“ bedeutet. Dafür suche ich auch lieber ein paar Minuten nach einem kleinen Café, statt einfach zur nächsten Coffeeshop-Kette zu gehen. Ich arbeite als Literaturagentin, Lesen passt ja hervorragend zum Kaffeetrinken. In der Agentur habe ich mittlerweile meinen eigenen Espressokocher – und deswegen auch immer viele Besucher in meinem Büro. Besonders, wenn die normale Kaffeemaschine mal wieder kaputt ist.

Text: teresa-fries - Fotos: Teresa Fries; Illustration: Katharina Bitzl

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