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Wie lebt es sich als Student in ... Berlin?

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Ursprünglich bin ich nach Berlin gekommen, um zu lernen, wie man Kultur nicht nur mag, sondern auch verwaltet und finanziert. Hat so mittel geklappt. Mittlerweile lebe ich hier seit vier Jahren.
Am besten gefällt mir an Berlin der Körnerpark und alles, was ansonsten als eigentlich unscheinbare Exklave des Schönen in die hässliche und damit interessante Fresse der Stadt reinragt.
Immer noch nicht gewöhnt habe ich mich an die beachtlich niedrigen Standards für die Kreativität von Hookuplines auf den sommerlichen (Hermann)Straßen. „Alter, was bistn du so süß oder was?“
Im Sommer ist es dort in Berlin am schönsten: Auf einem Segelboot mit Picknickkorb in Klein-Venedig. Im Winter sollte man besser floaten im Warmen, und zwar hier: Liquidrom.
Bei Regen gehe ich am liebsten stundenlang in Museen,vor allem die, die eine klarere Kante haben als das diesige Grau. z.B. Bauhausarchiv.
Bestes Viertel der Stadt: Zum Wohnen: Neukölln. Wegen der Menschenmischung. Zum Angucken: Tiergarten wegen der Architektur (Bauausstellung und Akademie der Künste).
Zum Frühstücken gehe ich am liebsten: ins Bastard in der Reichenberger Straße. Ich habe bei Frühstück nen Hang zu aggressiven Lokalnamen: Das Ungeheuer mag ich auch.
Bestes Café der Stadt: ist der kleine Espressowagen auf dem Tempelhofer Feld. Stadt heißt ja eigentlich eher dichter Raum, aber hier ist weitläufigkeit zum Denken, Rumhängen und Drachensteigenlassen.
Mit Freunden gehe ich am liebsten dort essen: ins 3 Schwestern in Kreuzberg, weil unfassbar lecker und unfad. Und da trinken: Nathanja und Heinrich. Beste Drinks in schwerem Kristall, lauschigstes Klavier, an das sich niemals Stümper trauen.
Mit meinen Eltern gehe ich hingegen eher in die Long March Canteen in der Wrangelstraße. Man sieht immer irgendjemanden, den man aus dem Fernsehen kennt und das Essen bietet den außergewöhnlichen Rahmen zum außergewöhnlichen Ereignis, wieder Kind zu sein.
Mein Lieblingskino: Alle Yorck-Kinos. Weil sie eine liebevolle Programmauswahl haben, Atmosphäre als wäre der Film noch für etwas Besseres gut als Geldverdienen und außerdem eine Abokarte, mit der man sich dann auch mal in die Kinos in den anderen Stadtteilen traut. Kinotag ist montags, ich gehe mindestens dre Mal im Monat.
Tipp für Kenner: Wenn der Sommer kommt und Berlin am schönsten ist: ausharren, und nicht wegfahren. Dem Herdentrieb widerstehen. Und wenn: dann nur ins funky Brandenburg an einen der schönen Seen.

jetzt-Userin kthrnmeyer


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ursprünglich bin ich nach Berlin gekommen, um zu bleiben, weil meine Mama mich dahin geboren hat. Mittlerweile lebe ich hier seit mehreren Jahrzehnten.
Am besten gefällt mir an Berlin die Kiezkultur und, dass wir hier irgendwie doch machen, was wir wollen.
Immer noch nicht gewöhnt habe ich mich an die Bus- und U-Bahn-Fahrer dieser Stadt.
Im Sommer ist es dort in Berlin am schönsten: rund um die Kanäle in Kreuzkölln oder an einem der vielen Seen im Umland. Im Winter sollte man besser nicht zu Depressionen neigen und um den Müggelsee wandern oder rodeln, das geht auch in einem der vielen Parks.
Bei Regen gehe ich am liebsten ins Museum der Dinge, das „seit den 1970er Jahren designhistorisch bedeutsame Objekte sowie Archivalien und Gegenstände zur Dokumentation des von der Warenkultur geprägten, modernen Alltags“ sammelt. 
Bestes Viertel der Stadt: Kreuzberg, wegen seiner immer noch einzigartigen Mischung von Menschen. Zum Frühstücken gehe ich am liebsten: ins Café Rix mit seinem sehr schönen historischen Saal.
Bestes Café der Stadt: ich bin ja eher ein Bar-Mensch, aber die Tante Lisbeth in Kreuzberg ist ganz hübsch. Es gibt ganz klassisch Kaffee und Kuchen, Tatort, nette Bedienung und im Keller eine sehr alte Kegelbahn, voll funktionstüchtig.
Mit Freunden gehe ich am liebsten dort essen: Hello-Good-Pie, der einzige Ort in Berlin, wo es echte angelsächsische Pies gibt, alles hausgemacht natürlich. Steak & Guinness ist der Hit!
Mit meinen Eltern gehe ich hingegen eher ins Café Jacques. Sehr gutes mediterran-französisches Essen am Kanal (im Sommer) oder im unaufdringlich gemütlichen Restaurant. Ich finde schon den Schafskäse im Salat den absoluten Hammer. 
Mein Lieblingskino: ich gehe nicht so oft ins Kino, aber war früher immer im Intimes und möchte es auch heute noch empfehlen. Es ist ein kleines Kino mit nur einem Saal, das schon seit 100 Jahren besteht. Das Intimes zeigt Filme abseits des Mainstreams, die Preise sind moderat und ein Café gibt es auch.
Tipp für Kenner: Mit Kreuzberg ist’s leider vorbei liebe Leute. Es gibt hier nichts szeniges und unentdecktes zu erleben. Wir haben jetzt auch ein White Trash..., Lichtenberg is the place to be.

jetzt-Userin the-wrong-girl


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Ursprünglich bin ich nach Berlin gekommen, um hier zu studieren. Mittlerweile lebe ich hier seit vier Jahren.
Am besten gefällt mir an Berlin, dass es immer etwas zu entdecken gibt.
Immer noch nicht gewöhnt habe ich mich an die Unmengen von Hipster.
Im Sommer ist es dort in Berlin am schönsten: auf Tret- und Grillboten oder Flößen.
Im Winter sollte man besser ins Museum gehen, besonders zur Taschenlampenführung im Naturkundemuseum.
Bei Regen gehe ich am liebsten zur Lesebühne „LSD“ im Schokoladen – leider aber nur dienstags. Bestes Viertel der Stadt: der Wedding. Hier trifft man die unterschiedlichsten Menschen wie etwa den Flaschensammler Harri, der einem immer gerne eine spannende Geschichte aus seinem aufregenden Leben erzählt. Außerdem gibt es hier tatsächlich noch die kleinen Hinterhofateliers und Kellerclubs und den wirklich – wirklich! - besten Falafel der Stadt.
Zum Frühstücken gehe ich am liebsten in den Fuchsbau mit seinem unsagbar leckeren Frühstück, egal ob Griechischer Joghurt mit frischem Obst, oder doch etwas Deftigeres. Wer drinnen und im kleinen Garten keinen Platz findet, kann sich auch einfach samt Essen an die Spree setzen und Bote gucken.
Bestes Café der Stadt: wahrscheinlich das Dazwischen auf der Torstraße. Morgens gibt es Frühstücks, Abends Bier und Fußballübertragungen. Und den ganzen Tag über Kaffee auf der Terrasse, an der so mancher interessante Vogel vorbeiläuft und einem ein Gespräch aufzwingt.
Mit Freunden gehe ich am liebsten dort essen: bei Pascal. Der junge Beniner kocht direkt vor deinen Augen und ganz frisch auf einer seiner zwei Herdplatten. Besonders empfehlenswert sind die Kochbananen mit Bohnenpampe. Leider hat der kleine Laden allerdings keinen Namen. Lauf einfach die Müllerstraße vom Leopoldplatz Richtung Norden. Kurz nach dem Weddinger Rathaus findest du die kleine Kochnische. Pascal gibt einem auch gerne seine Handynummer, damit man schon am Tag vorher bestellen kann.
Mit meinen Eltern gehe ich hingegen eher ins: Tapas y más am Spittelmarkt. Innenhof, Live-Musik und richtig gutes Essen.
Mein Lieblingskino: Das Filmtheater am Friedrichshain direkt am Volkspark Friedrichshain ist das größte Programmkino der Stadt mit fünf komplett individuell designten Sälen. Wer es prunkvoll mag, sollte sich dringend einen Film in Saal 2 ansehen. Die Preise rangieren zwischen 6,50 und 8,50 Euro, in die montägliche Sneak kommt man aber schon ab 4.50.  
Tipp für Kenner: Im Club der polnischen Versager gibt es nicht nur Bier und gute Musik, sondern auch die Möglichkeit, ungeliebte Bücher gegen neue Schätze zu tauschen. Wer es lieber sportlich mag, sollte dringend in den Waldhochseilgarten Jungfernheide zum Nachtklettern.

jetzt-Mitarbeiter Johannes-Drosdowski

Text: charlotte-haunhorst - Bilder: o.H. / Illustration: Katharina Bitzl

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