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Tauschend echt

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Am Ende ist Mode doch eine eher lose Konvention – und der Zeitgeist etwas Abstraktes. Meint: Nur, weil uns ein Teil im Kleiderschrank nicht mehr gefällt, muss es noch lange nicht in den Müll. Und nur, weil wir uns selbst ein neues Teil wünschen, müssen wir wiederum nicht in den nächsten Laden rennen. Es wird Menschen geben, die nach genau so einer Jeans, Bluse, Jacke, Weste suchen, wie wir sie loswerden wollen. Und mit etwas Glück haben die den Hut, Blazer, Cardigan, den wir suchen. Das wäre schon ein gigantischer Zufall? Wir haben mal in der „Glockenbachwerkstatt“ vorbeigeschaut, bei der Kleidertausch-Party der Plattform „Kleiderkreisel“ – und dort viele tolle Zufälle entdeckt.
 
Tamina, 28:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Vor dem Tausch:
„Diese Bluse hab ich bei meinem letzten Designpraktikum geschenkt bekommen. Das ist ein Musterteil, das aus der Auswahl heraus flog und niemals produziert wurde. Eigentlich natürlich cool. Aber sie passt mir nicht hundertprozentig und ist auch nicht wirklich mein Stil.“
 
Nach dem Tausch:
„Ich bin sehr zufrieden. Ich habe eine Jeans, zwei Kleider, zwei Oberteile, einen Ring, Ohrringe und eine Tasche gefunden. Die Farben der Klamotten sind genau mein Ding und die Muster finde ich auch richtig gut. Vor allem über die Tasche bin ich sehr glücklich – die lässt sich mit vielen Outfits kombinieren.“
 
Christoph, 25:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Vor dem Tausch:
„Als ich vor zwei Jahren nach Spanien geflogen bin, ist mein Rucksack am Flughafen verlorengegangen. In einem kleinen spanischen Geschäft habe ich mir dann drei T-Shirts gekauft, das Bugs-Bunny-Shirt war eines davon. Damit bin ich dann fast zwei Wochen umhergereist, bis mein Zeug einen Tag vor Abreise endlich da war. Ich hoffe, dass ich es heute gegen einen Anzug tauschen kann.“
 
Nach dem Tausch:
„Einen guten Anzug zu finden, der auch passt, ist schwer, aber heute hat es geklappt! Dieser Anzug sitzt einfach perfekt, ist sehr schön und hat mir sofort gefallen. Ich freue mich sehr darüber.“
 
Melanie, 30:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Vor dem Tausch:
„Ich hab dieses Kleid in Hamburg in einem kleinen Laden gekauft. Ich hatte es bislang nur ein einziges Mal an – zum Ausgehen. Es ist mir einfach zu knallig und auffällig und ich habe so viel Kleidung zu Hause, die mir einfach besser gefällt.“
 
Nach dem Tausch:
„Es gab hier nicht so viele Sachen, die mir gefallen haben. Ich habe mich deswegen dazu entschieden, mein Kleid gegen etwas zu tauschen, das gut erhalten ist und von dem ich mir zumindest ganz gut vorstellen kann, es ab und zu anzuziehen. Diesen Pullover finde ich ganz gut.“
 
Julia, 36:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Vor dem Tausch:
„Die Bluse habe ich für den 80. Geburtstag meiner Großtante gekauft. Sie sollte möglichst konservativ und elegant aussehen. Ich fand sie eigentlich hässlich, aber den Zweck hat sie super erfüllt. Natürlich habe ich sie danach nie wieder angezogen. Ich bin froh, sie loszuwerden und hoffe, jemand kann damit mehr anfangen.“
 
Nach dem Tausch:
„Ich habe eine supertolle schwarze Weste gefunden. Ich finde die sehr lässig. Nachher fahr ich noch aufs „Holi-Festival“, und da passt sie auch super, weil schwarz nicht so schnell dreckig wird.“

Text: simone-groessing - Fotos: juri-gottschall

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