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Brauche ich eine Privathaftpflichtversicherung?

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In dem Moment, in dem mir klar wurde, wie wichtig eine Haftpflichtversicherung ist, saß ich mit einer guten Freundin im Flugzeug. Sie sagte etwas, ich drehte mich zu ihr und stieß gegen meinen Becher Tomatensaft. Er fiel um und lief über ihre neue - und sehr teure - Ledertasche. Zwei Dinge gingen mir durch den Kopf. Erstens: Warum trinken alle Leute im Flugzeug Tomatensaft? Und zweitens: Bin ich eigentlich versichert?  

„Nicht haftpflichversichert zu sein ist ein großes Versäumnis. Sie ist die wichtigste Versicherung überhaupt“ sagt Michael Wortberg, Referent für Versicherungsfragen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Und daran sollte man nicht sparen, denn sie deckt alle Schäden ab, die ich bei Dritten anrichte und die ich auch verschuldet habe. Selbst eine Versicherung mit guten Leistungen kostet im Jahr nicht mehr als 40 oder 50 Euro.“   Dass ich das Unglück mit dem Tomatensaft verschuldet hatte, konnte ich nicht leugnen. Zum Glück nahm meine Freundin es nicht allzu schwer. Und glücklicherweise war ich versichert. Es war der erste Schaden, den ich mir geleistet hatte. In meiner Versicherungspolice las ich nach, was ich mir noch so alles hätte erlauben können. Zum Beispiel hätte ich meine Freundin beim Ausstieg aus dem Flugzeug versehentlich die Treppe hinunter schubsen können.

„Auch dann greift die Haftpflichtversicherung. Wäre die Freundin mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus gelandet, wäre die Versicherung für ihren Krankenhausaufenthalt und für die Behandlung  aufgekommen. Außerdem hätte sie einen Ausgleich für den finanziellen Schaden erhalten, der ihr durch den Arbeitsausfall entstanden wäre. Schließlich hätte sie einige Tage nicht arbeiten gehen können. Ohne Haftpflichtversicherung kann so ein Unfall für den Verursacher den finanziellen Ruin bedeuten.  

Wieder zu Hause musste ich sowohl die Tasche als auch den Kaufbeleg bei der Versicherung einreichen. Meine Freundin bekam das Geld zurück und konnte es in eine neue Tasche investieren. Und ich war froh, dass weder mein Geldbeutel noch unsere Freundschaft durch der Tomatensaft-Geschichte, wie sie von nun an in unserem Freundeskreis hieß, und durch meine Schusseligkeit Schaden genommen hat.  

Die Antwort von Marie-Charlotte Maas, 26. Denkt wehmütig an die entspannte Zeit zurück, als Fragen, wie die nach der richtigen Versicherung, noch von ihrer Mutter geklärt wurden.   
 Fünf Tipps zur Privathaftpflichtversicherung: 

1. Die Privathaftpflichtversicherung ist die wichtigste Versicherung überhaupt. Jeder sollte sie haben!

2. Die Privathaftpflichtversicherung schützt nur vor Schäden, die ich im Privatleben verursacht habe. Berufliches ist damit nicht abgedeckt.

3. Schäden, die durch das Benutzen eines Autos entstehen, sind nicht durch die Privathaftpflichtversicherung abgedeckt. Hier greift die KFZ-Versicherung.

4. Die Anbieter liegen preislich sehr weit auseinander. Die Angebotsspanne geht von 40 Euro bis 180 Euro. Oftmals sind die günstigen Angebote schon ausreichend. Vor dem Abschließen einer Versicherung sollte man sich unbedingt informieren - zum Beispiel beim Verbraucherschutz.

5. Spezialtipp für Leute mit Kindern unter sieben Jahren: Wirft ein Fünfjähriger eine Vase herunter und es ist nachweisbar, dass die Eltern ihrer Aufsichtspflicht nachgekommen sind,  hat keiner Schuld und der Geschädigte bekommt kein Geld. Der Grund: Kinder unter sieben Jahren sind in Deutschland schuldunfähig. Da solche Missgeschicke oft im Bekannten-oder Verwandtenkreis passieren und man keinen Streit mit Menschen haben möchte, die einem nahe stehen, sollte man eine Sonderklausel unterschreiben, die auch das Verschulden von den eigentlich schuldfreien Kindern abdeckt. Sie kostet kaum etwas und erspart viel Ärger.

Text: marie-charlotte-maas - Cover-Foto: eskemar/photocase.de

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