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Bizarr, bekloppt oder angebracht?

Text: heididegger
Vor zwei Tagen kam es in Saint-Denis zu einer Großrazzia.
Schwerbewaffnete Sondereinheiten stürmten eine Wohnung und lieferten sich heftige Feuergefechte mit den mutmaßlichen Drahtziehern der Anschläge vom 13. November.
Die betroffenen Gebäude ähneln einem Kriegsschauplatz.
Drei Menschen kamen ums Leben, zwei starben im Kugelhagel,
eine junge Frau sprengte sich selbst in die Luft.
Und: Diesel wurde getötet. Sie war als Polizei-Hündin auch im Einsatz.

Unter dem Twitter Hashtag #JeSuisChien teilen die Menschen nun
Mitgefühl und Lobbekundungen. Die Tierschutzorganisation Peta zählt Diesel gleichberechtigt zu den Opfern des Terrors in den letzten Tagen.

Andere wiederum sparen nicht mit beißenden Kommentaren und machen sich mindestens lustig über den vermeintlich irrelevanten Verlust einer nicht-menschlichen Sicherheitskraft.

Was meint ihr?
Spinnen die?
Gebührt dem Tod eines Hundes so viel Aufmerksamkeit?
Wie stehts mit der Verhältnismäßigkeit?
 
Oder haben wir verloren, wenn wir vor dem Hintergrund der Geschehnisse anfangen abzuwägen? Vielleicht weil wir überfordert sind. Vielleicht weil wir befürchten uns mit einer Form von Tierliebe, mit der wir gewohnheitsmäßig nur in Gegenden des Überflusses rechnen, lächerlich zu machen.

Ich weiß keine Antwort.
Nur dass ich nicht Hund bin. Und dass durch Mitgefühl mit Hund & Co. keinem menschlichen Opfer was weggenommen wird.

 




Foto: Twitter

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