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Messaging ohne Wlan und Datentarif

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Eigentlich gibt es ja genug Messaging-Apps. Für Bequeme und Datenschützer, für Minimalisten und Nackt-Selfies-Verschicker. Eine weitere geht gerade in den USA viral: Jott wurde in nur drei Monaten eine Million Mal installiert, jeden Tag kommen bis zu 20.000 neue Nutzer dazu.  

Jott hebt sich, anders als die vielen Messenger-Konkurrenten, die sich nur in Details voneinander unterscheiden, wirklich vom übrigen Markt ab: Die App funktioniert nicht übers Internet, man braucht dafür auch keinen Handyvertrag. Das Programm nutzt eine AirChat-Verbindung, einen anonymen Verbindungsaufbau zwischen Endgeräten. Die Technologie wurde von der Hacker-Gruppe Anonymous entwickelt. Dabei werden Bluetooth oder Router genutzt, um ein geschlossenes Netzwerk aufzubauen. Im Umkreis von wenigen hundert Metern können Nutzer Texte und Daten untereinander verschicken – ohne dass sie dafür eine Internetverbindung brauchen. Eigentlich benötigt man nicht einmal ein Smartphone, ein bluetooth-fähiges Gerät, etwa ein MP3-Player, reicht aus.  

In den USA ist Jott vor allem für Schüler interessant. Zwar haben die meisten Teenager dort ein Smartphone, aber viele haben keinen Datenvertrag und somit an öffentlichen Schulen, wo es meistens kein Wlan gibt, keine Möglichkeit, Nachrichten zu verschicken. Dem CEO und Mitgründer Jared Allgood zufolge betrifft das Problem zwei Drittel der Schüler. 

Die örtliche Begrenzung schränkt die App zwar lokal ein, macht sie für Schulen, aber auch Wohnhäuser, Bürogebäude, Festivalgelände und Sportstadien, wo das Mobilfunknetz oft überlastet ist, interessant. Ebenso für die Kommunikation bei Ausnahmesituationen wie Naturkatastrophen. Bluetooth-fähige Geräte werden damit zu Walkie-Talkies umfunktioniert. Ein weiterer Vorteil, der Datenschützer freut: Mit Jott verschickt man Nachrichten und Daten von Gerät zu Gerät, ohne Umweg über einen Server.

kathrin-hollmer

Text: jetzt-redaktion - Foto: pexels-photo

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