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Als suchte er in meiner Hose nach einem Schlüsselbund

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Einer der Texte liest sich wie ein Kuchenrezept für den perfekten Orgasmus. Um diesen zu, ähm, "backen", muss man genau 17 Schritte in 15 Minuten ausführen, außerdem braucht man zwei Personen und ein weiches Bett. Die jeweiligen Schritte lauten zum Beispiel: "Zieh mir die Unterwäsche aus und leg sie auf den Fußboden" oder "Leg einen Finger drauf, schieb den zweiten Finger rein und streichel weiter".

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


Texte wie dieser sind Teil des Blogprojekts "How to make me come", in dem Frauen anonym erzählen können, wie sie am besten zum Orgasmus kommen. Klingt profan für uns hypersexualisierte Gegenwartsmenschen, aber wenn man sich das Blog genauer durchliest, merkt man schnell: Da gibt es doch noch jede Menge zu lernen. Denn trotz des sehr eindeutigen Blogtitels, erzählen die meisten Frauen eher von den Situationen, in denen sie nicht gekommen sind, statt von denen, in denen sie erfolgreich kamen. Da fallen dann Sätze wie:

"Your hand was down my pants rummaging around like you were looking for lost keys in a purse."

"My boyfried was a hopelessly misguided creative guy whose idea of romance was an Edible Arrangement and relentlessly trying to dry hump me while we watched a movie on the couch."

"Last night my boyfriend and I had sex in the park in our neighborhood, in the hall outside our apartment, and were on our way to the roof but were foiled by the fire alarm. (..) Boy did we have fun. These things did not make me cum."

Natürlich gibt es dazwischen auch die positiven Geschichten. Geschichten von multiplen Orgasmen, Ekstasetränen beim allerersten Orgasmus und so weiter. Aber viele der Geschichten sind eben auch sehr traurig. Weil sie zeigen, dass Männer oft immer noch kein Verständnis dafür haben, dass das Leben halt doch kein Porno ist.

"You were screaming at me you didn’t mind if I squirt. I was never going to, because this isn’t porn, and I didn’t even come close."

Und daraus kann man etwas über den angeblich so mysteriösen weiblichen Orgasmus lernen. Die meisten Geschichten, in denen die Frauen kamen, haben nämlich eines gemeinsam: Der Typ nahm sich Zeit. Es gab keinen Druck zu kommen und keine Special Moves sondern einfach ein bequemes Bett und zwei Menschen, die sich mögen. Und das sind doch eigentlich gute Nachrichten.

merle-kolber

Text: jetzt-redaktion - Bild: photocase.com / herzschlag

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