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klau|s|ens denkt über das allüberall von anschlägen und deren spontane planlosigkeit nach

Text: klausensblog

klau|s|ens, der mann im thalys. war es gestern?



>>Den Ermittlern zufolge war der Mann mit einer Kalaschnikow, einer Pistole, neun Magazinen und einem Teppichmesser bewaffnet. Er schoss demnach einen Passagier an, einen zweiten verletzte er mit dem Teppichmesser. Überwältigt wurde der Mann von US-Soldaten, die sich zufällig an Bord des Zuges befanden.<<



ja, der attentäter schießt um sich und wird dann überwältigt. verletzte gibt es dennoch.



wie schätzt du das ein?



ich denke, es wird ein attentat heutzutage nicht “richtig” geplant. das ist die neue qualität.



inwiefern?



es gibt genug, die selber bereit sind, für irgendwelche religiösen ehren selber mit in den tod zu gehen.



folge?



irgendein anführer kann sagen: so, leute, überlegt euch mal was, wo und wie ihr einen anschlag machen könntet.



oder über diese videos im netz.



oder so: der täter oder die täter gucken sich ein paar propagandavideos im netz an, sind schon dogmatisch drauf und wissen: wir sollen irgendwo und irgendwie in europa anschläge machen. (motto: das bekommt ihr auch alleine hin.)



dann holt man sich eine waffe und zieht, auch kurzfristig überlegt, los.



genau das: bomben kann/könnte ich als attentäter alternativ auch bauen, aber dann muss ich mich doch etwas vorbereiten, denn eine bombe muss man ja bauen. da muss man sich im vorfeld mit befassen.



und eine waffe?



an die kommt man offenbar leichter ran.



danach musst du noch irgendwohin und losballern.



es kann eine redaktion in paris sein, es kann der thalys sein, es kann irgendetwas französisches sein, wenn du die franzosen treffen willst.



letztlich auch kino, kirche, schule, betrieb, bahnhof, alles das. (und das für alle länder in europa, wenn du nicht nur die franzosen treffen willst, sondern den westen allgemein.)



eben, eben: irgendwohin, wo leute sind … und dann richtig rumballern.



den amokschützen vergleichbar.



ja, es baut sich dann eine gewisse ähnlichkeit der tat auf. A) amok aus persönlichem frust, B) amok aus religiöser verwirrung, C) amok aus persönlichem frust + religiöser verwirrung. alles ist möglich.



so hören wir immer wieder von anschlägen aller art.



es ist mittlerweile normal geworden … wie das wasser des plätschernden baches: hundsnormal. schreckensmeldungen über attentate.



auch im ausland.



da kommt dann jemen, afghanistan, irak, thailand, syrien, libyen, ägypten und so weiter. die ländernamen fließen durchs radio, die zahl der toten ist dann 60 oder 17 oder 21 oder 89 oder 8 oder 119. das rauscht an uns vorbei, fern sind die länder. aber tagtäglich kommen solche meldungen.



aber nun das ganze auch in europa, stärker, immer stärker.



man hat den eindruck, die welt verliert sich selber und alles, was man für ein schönes leben haben wollte, würde mit absicht zerstört. es soll also jegliches leben auf der ganzen welt gestört werden, was angenehm sein könnte. (und dann mit verweis auf götter und propheten. wie absurd!)



wo es menschen (relativ) gut geht, wird es mehr und mehr gegenkräfte geben, die es einfach nur zerstören wollen. eine art angleichung nach unten. unausgesprochene idee: wenn unser land zerbombt ist, sollt auch ihr ein zerbombtes oder zumindest krisenvolles, kaputtes land bekommen.



so wie IS diese historischen gebäude im nahen osten einfach nur zerstört: man hat den eindruck, die grenzen der humanität und des kopfklaren daseins würden mehr und mehr verschoben, bis am ende die horden nur noch gegenseitig über sich herfallen.



und dann mehr und mehr flüchtlinge.



es ist ein übergroßer irrsinn, man versteht es nicht, und man versteht es wieder nicht. alles zerstört alles … zerstört alles. (denn was haben die attentate erbracht? was?)



was? nun: ein einziges gebombe und geschieße und geflüchte.



und es nimmt ja weiter noch zu! weiter, weiter, weiter. (ich stecke jetzt mal 5 minuten den kopf in den sand.)







HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

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