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Glaube vs. Kirche

Text: keiNetz
Passau - Stefansdom
Eigentlich ist es schwer zu glauben, dass sich ein Kircheraum in der heutigen Zeit noch derart füllen kann. Viele können sich nicht mehr mit den Ansichten der Institution Kirche identifizieren - sie halten Homosexualtität für normal und eine geschiedene Ehe ist keine Besonderheit. Ganz entgegen der Kirche. Die Menschen kommen wegen einer bestimmten Person zum Gottesdienst in den Dom: es ist Bischof Stefan Oster - ein sympatischer Mann mit großer Lebensfreude. Viele sind da, um ihn reden zu hören, den jungen, den neuen Bischof. Frauen schwärmen teilweise auch über sein Aussehen. Doch viele verwechselten zu Anfang jung mit revolutionär. Stefan Oster ist ein tiefgläubiger Mensch und hält sich an die Richtlinien seines Glaubens oder sollte man vielmehr sagen seiner Religion, seiner Kirche?






Der Petersplatz in Rom - wie zwei Arme umschließen ihn die Säulenbauten.

"Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Inquisitionen - Wir wissen wie man feiert - Ihre Kirche"
Die katholische Kirche wird schon lange nicht mehr allzu oft mit positiven Begriffen in Verbindung gebracht. Skandale um Missbrauchsfälle oder einen Bischof ohne finanzielles Maß prägten die Berichterstattung der letzten Jahre. Jubelmeldungen, wie um den neuen Papst Franziskus stellten die Ausnahme dar. Wie wichtig ist den Menschen heute die Kirche noch, in einer Zeit, in der die damit verbundene Steuer vermutlich der Austrittsgrund Nummer 1 ist. Und wie wichig ist den hohen Kirchenleuten noch der Glaube ihrer Weltgemeinde, durch deren Geld sich deren oft prunkvolles Leben finanziert. Leben sie ihre Werte noch wirklich? Oder verbreiten sie eine Illusion dieser Werte um die Letzten in ihrer Gemeinschaft zu halten? Gläubig sein kann man auch ohne die Kirche. Sie bildet allerdings den Rahmen, die Gemeinschaft. Papst Franziskus zeigt Charisma und auch andere Seiten des Christentums- doch wie sehr wiegt eine solche Persönlichkeit noch die vielen Abgründe der Kirche auf? Was werden junge Gläubige in Zukunft tun? Vielleicht bilden sich neue Splittergruppen, liberaler, jugendlicher, moderner. Denn die Kirche wird den Rufen der Gemeinschaft nach Umstrukturierung nicht allzu bald nachkommen. Zu fest sitzt das Fundament der Macht, zu schwer wiegt das Gefühl der Macht auf einigen Geistlichen.  





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