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klau|s|ens war bei der sal.-oppenheim-urteilsverkündung 9-7-2015 zu köln

Text: klausensblog

klau|s|ens, immerhin: verurteilt.



gewiss, aber nur eine (1) (eventuell nur dann letztlich auch) anzutretende haftstrafe … 3 strafen, die unter bewährung liefen … und eine geldstrafe. (5 waren angeklagt.)



… sind aber nicht einfach so “freigekommen”.



dennoch: deutlich unter den wünschen der staatsanwaltschaft.



diese verfahren sind ja auch so komplex.



es ist so: es gibt so viele details, dass man die selbst dann nicht “auf dem schirm” haben kann, wenn man alle weit über 100 verhandlungstage verfolgte.



es sind zu viele fakten.



eben: die passen nicht in ein hirn.



es sollen ja allein rund 100 zeugen gewesen sein.



und – je nach berechnung – rund 128 verhandlungstage.



dazu aktenseiten und blattseiten, die in den tausendern in dieses verfahren eingeführt wurden … und so bestandteil eben dieses verfahrens wurden.



(von unseren wenigen hundert LIVE-GEDICHTEN mal ganz zu schweigen: http://www.klausens.com/klausens-und-der-oppenheim-prozess.htm )



wir waren ja auch nicht immer da — zurück zum urteil: man muss das ja auch alles erfassen, was in so einem gerichtssaal über alle diese tage passiert. (man wüsste auch gerne, was dann noch außerhalb alles passiert.)



diese anwaltinflation, die so ein gericht überrollt. dann: zeugen, gutachter, akten. presseberichte. kameras immer wieder. wumms, wimms, wamms! pardauz!



aber dann das urteil: und das soll dann, um in 6, 7, 8 stunden (es musste in 1 tag passieren) reinzupassen, zügig vorgetragen sein. gestern. 9.7.2015: das urteil!



und schon hast du ein problem: ein text rauscht an dir vorbei, du erkennst dieses oder das, denkst über solches nach: aber schon rauscht der text weiter, du hast den anschluss verloren.



die urteilsverkündung ist zwar öffentlich, aber die öfffentlichkeit hat nichts davon, wenn sie dieses urteil nicht schriftlich in die finger bekommt und alles in ruhe nachlesen kann.



so aber wird es nicht sein.



ähnlich war es bei den vorträgen der staatsanwaltschaft oder den plädoyers von den anwälten. lange texte, viele details, schwer zu folgen: alles in der lesegeschwindigkeit zu schnell!



es sind informationsmengen, wo man bei jeder behauptung, die da in diesen langvorträgen aufgestellt wird, nochmals nachschlagen wollte, die faktenlage … oder wo man sich im laptop zumindest eine zeitleiste aufrufen wollte.



aber so ist es nicht vorgesehen. eiligst rauschen die worte.



dann führt sich das recht ad absurdum.



aber niemand denkt ernsthaft darüber nach, denn nach diesen vielen verhandlungstagen will man solche vortragsdinge eben schnell bewältigen.



für die öffentlichkeit allerdings der untergang.



für die die öffentlichkeit der justiz allgemein und insgesamt auch.



aber immerhin: es gab strafen.



ja, da muss man sich schon demutsvoll niederbeugen. beanzugte und sehr gepflegte männer wurden bestraft.



aber es bleibt auch: komme im anzug, komme in krawatte, schüttele immer die hände, halte und wahre immer die form, komme mit mindestens 2 anwälten … und dann hast du viel bessere karten als der gemeine drogeriemarktdieb um die ecke.



ja, es sind die verbrechen im schutze der weißgebügelten hemden, die oft gewaltige dimensionen haben: zig millionen veruntreut, zig millionen … aber die strafen wirken dann seltsam bescheiden.



gepflegte geldwegwaschungen kamen schon immer besser weg, denke allein an die gangsterfilme, die du am liebsten siehst.



ja, daran denke ich: aber da konnte ich alles erfassen, in der zeit des filmes. bei sei einem mehrstunden-urteil rauschen die worte wie ein strom des nicht erkennen-sollens an uns vorbei.



bei dieser faktenlage können auch nur die wirklich eingeweihten mit allen diesen fakten auch nur halbwegs sachgemäß umgehen.



das dürften nur 10, 15, 20 personen sein: bezogen auf den gesamten prozess. eigentlich eine intime truppe.



ob die zusammen noch eine abschlussparty gefeiert haben und sich dann alle in den armen lagen? allesamt? gericht, schöffen, staatsanwaltschaft, beklagte, anwälte, medien? gerichtsdiener?



dann wäre alles OK. – aber das ganze erinnerte doch mehr an eine OP.  (und die bank ist als privatbank ja sowieso erledigt. da hatte man also doch erfolg gehabt, im führungsteam der sal.-oppenheim-bank. gratulation: eine bank abgewickelt! in die hände der deutschen bank gespielt, ebenfalls ein hochanständiges bankhaus! glückwunsch!)









HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

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