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Hillary Clinton

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das gibt’s zu kaufen: Alles, was man für „fun in the sun“ so braucht. Das ist das Motto von Hillary Clintons Online-Shop. Auf der Startseite grillt eine Gruppe junger Leute in einem Garten, der auch eine New Yorker Dachterrasse sein könnte. Neben den Standard-Sets an Tassen, T-Shirts und Aufklebern mit dem großen blauen „H“ macht die potenzielle Obama-Nachfolgerin Obi und Co Konkurrenz. Die „Grillary“-Kollektion und der „Chillary“-Bierkühler sollen die Herzen der Barbecue-Fans erobern. Ob die Grillzange 35$ wert ist? Vielleicht zahlt man hier die Wortwitze mit.  

Hier sieht’s aus wie: wenn Butler’s und H&M ihre „Youngster“-Kollektion zusammenwerfen und gemeinsam „freche Produkte“ anbieten.

Das sagte der Image-Berater: „Hillary, die Leute dürfen nicht denken, dass Sie keine Männer mögen. Wir brauchen Hoodies, Grillzeug und was fürs Bier! Aber in cool, nicht für diese verbrannten Florida-mit-dem-Plastik-Stuhl-im-Wasser-Sitzer. In cool! Und lustig!“  

Das sollen die Leute denken: „Witzig. Die Frau hat Humor.“  „Bring ich zur nächsten Manhatten-Rooftop-Party mit.“  

Das denken die Leute: „Arme Wurst in Grillschürze.“

>>> Donald Trump: Kronleuchter, Krawatten und der Geruch des Erfolgs



 Donald Trump

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das gibt’s zu kaufen: Alles, was gold ist und glänzt. Der reichste Präsidentschaftskandidat verkauft ein breites Repertoire an Möbeln, Accessoires und Golfzubehör. Wer braucht Plastiksticker und Fan-Shirts, wenn man auch gleich nach „Erfolg“ oder „Triumph“ oder einfach nur „Trump“ riechen kann? Der Shop kommt ohne Wahlslogan aus. Die Message ist klar: „Ich hab Style und das Geld.“  

Hier sieht’s aus wie: im Nobelkaufhauses KaDeWe am Berliner Ku`Damm. Und es riecht nach Geld. Nach viel Geld.

Das sagte der Image-Berater: „Zeig, was du hast. Wir orientieren uns an den oberen drei Prozent der Bevölkerung.“  

Das sollen die Leute denken: „Das Geld kommt nicht von irgendwo. Irgendwas muss der ja können. Und wer irgendwas kann, kann auch Präsident werden.“  

Das denken die Leute: „Trump toppt sogar die Rich Kids of Instagram.“


>> Schlimmer als ein Schwimmbad-Shop: Jeb Bushs Online-Store


Jeb Bush

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das gibt’s zu kaufen: Sehr viele Sticker. Auf denen wurden alle Kombinationsmöglichkeiten von rot, weiß und blau ausgeschöpft. Die Produkte machen keinen Spaß, nutzen die Werbefläche aber optimal: Überdimensionale JEB-Prints auf Tassen, Pullis und Thermobechern. JEB! IN GROSSBUCHSTABEN! Der Nachname Bush taucht hingegen nirgends auf. Will sich da jemand unbedingt von der Verwandtschaft abheben?

Hier sieht’s aus wie: in einem Souvenirshop im tiefsten Oklahoma, wo lange nicht abgestaubt wurde.  

Das sagte der Image-Berater: „Dein Bruder war eine texanische Lachnummer. Von dem müssen wir uns abgrenzen! Sei du selbst! Jeb, not George! Zeig Eigenständigkeit! Keine Ledergürtel, Waffenhalter, Cowboyhüte!“  

Das sollen die Leute denken: „Ganz anders als der große Bruder. Viel bescheidener. Amerika hat noch ’ne Chance.“  

Das denken die Leute: „Bush ist Bush. Aber vielleicht wird Jeb ja der neue Trend-Name für den Jungs-Jahrgang 2016...“

>>> Barack Obama verkauft Hipster-Produkte


Barack Obama

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das gibt’s zu kaufen: Dinge, die Obamas Coolness manifestieren. Der Styler-Präsident und Jungwählerversteher weiß, was in ist. Passend zum jüngsten politischen Ereignis, der Gleichstellung der Homoehe, gibt’s eine breite Regenbogen-Kollektion. Wer nicht mehr genau weiß, warum er Obama gewählt hat, kann die Wahlziele am eigenen Körper zur Schau stellen. Oder sich eine seiner bekanntesten Reden als Hipster-Print übers Bett hängen. Oder Klimaprojekte mit dem Kauf einer Trinkflasche unterstützen. Die „Action“-Sticker wurden schon um 50% reduziert, Obama muss schließlich keinen Wahlkampf mehr finanzieren.  

Hier sieht’s aus wie: in einer Mischung aus Urban Outfitters, American Apparel und einem Szene-T-Shirt Shop zum Selbstbedrucken.

Das sagte der Image-Berater: „Wir haben’s eh schon geschafft. Lass mal nur noch Sachen verkaufen, die wirklich weggehen. Regenbogen kommt grade gut.“  

Das sollen die Leute denken: „30$ würde ich eh für ein T-Shirt ausgeben, dann kann’s auch von Obama sein. Außerdem nennt er seine T-Shirts „Tees“, der Typ muss cool sein.“  

Das denken die Leute: „Wie politisch ist eine Trinkflasche?“


>>> Der jüngste Kandidat hat den langweiligsten Shop


Marco Rubio


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Das gibt’s zu kaufen: Tassen, T-Shirts und Mützen mit Rubios Slogan „A new American Country“. Passend dazu trägt der Online-Shop auch den Titel „A New America Store“. Der einzige kreative Geistesblitz: In einer Werbekampagne rief der Republikaner seine Wähler auf, sich ihr eigenes „Marco Polo“ zu kaufen. Verstanden? M-A-R-C-O's Polo. Witzig.  

Hier sieht’s aus wie: in einem dieser kleinen Läden an der Schwimmbadkasse, wo man noch schnell eine Cap kauft, weil man die eigene vergessen hat. Nicht schön, aber erfüllt seinen Zweck.      

Das sagte der Image-Berater: „Man darf nicht merken, dass Sie der jüngste Kandidat sind. Bleiben wir bei blau, rot, weiß.“  

Das sollen die Leute denken: „Seriös, erwachsen, clean. Der perfekte Schwiegersohn!“  

Das denken die Leute: „Ein bisschen mehr Cuba Libre hätte dem Design gut getan.“

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