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Die Heimat ruft noch nicht ganz

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

...um wieder zurück in mein Heimatdorf zu ziehen. Das trifft bestimmt auf viele Menschen zu, aber der Unterschied ist wahrscheinlich, dass ich es wirklich fest vorhabe und es oft schade finde, dass es noch zu früh ist. Ich glaube, zu meinem Gemüt passt das Landleben einfach besser. Ich will auch mal aus der Tür gehen und einfach nichts außer Wiese und Berge sehen.

Aufgewachsen bin ich in einem sehr kleinen Dorf im Bayerischen Wald – sogar noch etwas außerhalb dieses Dorfes. Genau dahin soll es zurückgehen. Im Notfall würde es auch ein anderes Dörfchen tun, aber die Heimat wäre am schönsten. Und das Beste: Mein ganzer Freundeskreis aus der Kindheit hat den gleichen Plan. Es könnte also passieren, dass wir alle irgendwann dort wieder vereint sein werden. Im Moment sind wir aber noch überall verstreut und versuchen einen Job, die Liebe oder einfach uns selbst zu finden. Deswegen bin ich gerade gefühlt noch „zu jung“. Und ich muss auch zugeben, dass es schon cool ist, wenn man nicht 60 Kilometer fahren muss, um mal was anderes im Kino zu sehen als die Mainstream-Blockbuster.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

...um mein Geld mit Snowboarden zu verdienen. Ich habe damit angefangen, als ich 13 Jahre alt war,  und bin sehr viel gefahren. Mit 17 oder 18 Jahren war ich ziemlich gut. Das wäre der Moment gewesen, in dem es so richtig hätte losgehen können. Aber dann sind meine Freunde weniger gefahren, ich habe es schleifen lassen und dann war der Moment vorbei.

Heute finde ich das ziemlich schade. Die Vorstellung, Snowboarden wäre mein Job, die ist schon super. Ich fahre zwar immer noch sehr gerne und auch gut. Manche Sachen allerdings traut man sich jetzt nicht mehr, wenn man sie noch nie gemacht hat. Da fehlt wohl das entscheidende Stückchen jugendlicher Wahnsinn.

Aber ganz loslassen wird mich das Snowboarden nie. Gerade haben ich mit dem Trickbonen angefangen. Da trainiert man Sprünge mit einem Brett auf einem Riesentrampolin. Und ich würde beruflich gerne irgendwann einmal Dokumentarfilme drehen – unter anderem übers Snowboarden. Dann könnte ich indirekt doch noch mein Geld damit verdienen.

Text: teresa-fries - Foto: Teresa Fries; Illustration: Katharina Bitzl

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