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Im Inneren eines Wals

Text: stundenhotel
Lenke dich

ab von dem



Schmerz der Wahrheit mithilfe der Schmerzen auf der

Außenseite eines Nahtoderlebnisses, die Haut ist jetzt



wie ein Aufkleber, der sich nicht rückstandslos

entfernen lässt, du bist durchgeschwitzt bis auf



die Knochen, deren Abkehr vom Fleisch

das jetzt ohne letzten Willen auskommen



muss, und die mangelnde

Korrespondenz mit dem

eigenen Mundwerk, sind



die Fehlfunktionen, die der Chor der Stimmen

begreifen muss, ohne irgendeinen Glauben zu

wecken, du willst nicht kämpfen müssen, dies



Wesen ist so riesig und doch bist du

so eng umschlossen, wie es nur geht

in der Welt, von Mauern, bestehend



aus

der



Entfernung zu deinem Leben

deine Fingernägel stecken in

einer Masse aus Massenmord



man könnte tausend Stufen ins Dasein dieser Kreatur hinaufsteigen

bis der Kopf den Ausblick ins Nichts hat, selbst ein Sturz wäre hier



nur Spucke, keine Knochen zerbrechen so weich, vom Bus

dieses Leibs durch die Dunkelheit gebracht, ans todsichere



Ziel, an den Ausstieg der Nacht, die so menschenleer, was

waren nur deine letzten Worte, fragt die letzte Stimme dich



vielleicht mein



vielleicht Gott



vielleicht warum



vielleicht habe



vielleicht ich



vielleicht dich



vielleicht verlassen



kein Psychodramatiker gelangt mehr in diese Gegend

von Unglück, kein Behältnis hat je tiefer das Äußerste



enthalten

nimm die



Nachfolge von Erinnerungen ernst

den Gestank, der Wunderheilungen



unmöglich macht, den Lärm, der rückwirkend in

die Geschichte deines Lebens platzt, während der



Fußboden in deinem nackten Fuß versinkt

die Überstunden beginnen jetzt, mit einem



Wahnsinnsangebot, eine Kollektion von Löchern

die dir angepriesen werden, du steckst die Hände



lieber in die eigenen Wunden

als sie auf diesen Innenseiten



abzulegen, du weißt nicht, ob du reich warst oder es jetzt

wärest, in den Talkshows würdest du in Lautschrift deine

Geburt beschreiben, dieses Wunder und diesen Widersinn



nichts anderes käme dir noch über die Lippen, die

hier zerfielen am Gebet, als einmal das Maul nach



innen schnappte, um

dich in die Abgründe



unter diesem Abgrund zu ziehen

das Äußere des Wals, unendlich

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