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Diese jungen Leute!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert


... um mich über „diese jungen Leute“ zu wundern. Und trotzdem
ist es ein Reflex, bei dem ich mich immer mal wieder selbst erwische. Bubble Tea? Diese jungen Leute! Bier-Challenge? Diese jungen Leute! YouTube-Stars? Diese jungen Leute! Stets unterstützt von einem inneren Kopfschütteln. Und jedes mal muss ich mich dann selbst daran erinnern: Ich bin 25, ich bin selbst noch jung, so viel sind jetzt sieben oder
acht Jahre auch wieder nicht.
Ich bin zu jung, um mich zu alt zu fühlen. Besonders oft kommt es zu diesem Reflex in Bars oder Kneipen, vor allem, wenn ich mich mal wieder in die in meiner Heimatstadt verirre. Mit 16 Jahren – oder wenn wir ehrlich sind, schon mit 14 oder 15 – waren ich und meine Freunde dort selbst die Jüngsten. Gehe ich heute dorthin, komme ich mir vor, als
wäre ich 40. Und ich werde das Gefühl nicht los, diese jungen Leute dort denken das auch. Vielleicht liegt es ja gerade daran, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass ich zu den Jüngsten gehörte. Und weil ich mich noch so gut daran erinnern kann, ist es komisch, nicht mehr dazu zu gehören.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



... um auf dem Boden zu schlafen. Wenn ich vor ein paar Jahren auf Partys zu Freunden in anderen Städten gefahren bin, hab ich mich gefragt: Was ziehe ich an? Wie komme ich hin? Was bringe ich zu trinken mit? Heute frage ich mich als erstes: Kann ich da schlafen? Wenn ja, wo? Und dann meistens: Wie komme ich von da nachts noch nach Hause?
Früher war mir das völlig egal. Die Isomatte war mein Freund und ein Bett zu sechst war der totale Luxus. Heute halte ich so keine Nacht mehr aus. Will ich auch ehrlich gesagt nicht. Und auch die Besuche auf Musikfestivals sind angesichts der Schlafsituation sehr viel weniger
geworden. Die Isomatte und ich, wir sind keine guten Freunde mehr, aber dafür habe ich einen neuen: mein aufblasbares Gästebett. Zugegeben, festivaltauglich ist das nicht gerade, aber für alle anderen Gelegenheiten ist es super praktisch. Und zwar nicht nur für mich, auch für meine Gäste. Die schlafen jetzt besser, genauso wie alle meine Freunde, die sich mein Luftbett ständig ausleihen.



Text: teresa-fries - Bild: Dominic Huber

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