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bilder der liebe III

Text: wake_up_and_go_berserk

27.05.2015 15:31



Heute ist der dritte Tag.



Ich gönne mir etwas Freiheit, streune in meiner blauen Stille durch die übervolle Stadt und male die letzten Maibilder in meinem Kopf.



Gedanken an K. Vage.



Auf Höhe Maxmomnument werde ich beinahe von einem Radfahrer angefahren, der mich aus meinen Kritzeleien reißt. Ich blicke grimmig, balle die Faust und zerkrümle etwas Luft.



Großstadtkreuzungen bieten wohl nirgends auf der Welt geeigneten Schutz und ich wandere weiter. Mein Gang bleibt stet und willfährig, bis ich mich bei den vereinsamten Bäumen vor der Pinakothek niederlasse. Fremde Gesichter neben mir im Gras. Rückzug. Ich vergesse, zu wissen, was Zeit ist. Hier ist sie nicht.



Ich muss mir gestehen, dass ich etwas überrascht von mir bin. Nachdem ich nun die letzten beiden Tage eigentlich nur über K. nachgedacht habe, fällt mir ein, dass sich für mich die Frage nie gestellt hat, ob es gut geht. Dort.



Ich weiß, sie ist geflogen. Dass sie gelandet ist, kann ich nur annehmen. 



In den NAchrichten keine besonderen Meldungen.



Vielleicht schreibe ich ihr morgen. Vielleicht auch später. Wind.



Ich liege auf dem Rücken und betrachte die vorbeiziehenden Wolken. Ich merke, dass das ein altes Lied ist und stiere mit geschlossenen Augen in meine Dunkelheit. Ich liege dort mit beiden Armen ausgebreitet, weit von mir gestreckt und spüre wie sich mein Herzschlag durch den ermatteten Körper immer wieder den Weg auf den Boden bahnt. Ich atme tief ein und höre auf das stete Pulsieren meines Herzens: Ich bin, ich bin, ich bin.



Tulips? Ja.



K. reißt mich auf. Kein Vergessen. Kein Verblassen. engl. "vanishing"/ "fading", davor habe ich Angst.



Ja, ich schreibe ihr.



Es folgt: Tag IV.

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