Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Ein Croissant mit Marmelaaaaad

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Wichtigster Tag der Woche?

Nicht leicht zu sagen: Montag laden liebe Menschen zum Essen, Mittwoch treffe ich eine tolle, aber viel zu selten gesehene ehemalige Kollegin. Samstag feiert ein sehr guter Freund eine lange überfällige Kombination aus Geburtstag (Februar) und Wohnungseinweihung. Geile Woche, merke ich gerade.


++++ Nachtrag: Eben kam per Mail doch noch ein wichtigster Tag rein, den ich gerne nachreiche! Am Montag endet nämlich das Crowdfunding für ein neues Album von Tex, Moderator von TV Noir, eigentlich aber vor allem selbst ein ganz schön wichtiger Singer-Songwriter in diesem Land. Außerdem derjenige, mit dem wir das Parkbank-Konzert mit Lasse Matthiessen veranstaltet haben. Das ganze wird kein klassisches Album, sondern ein handgemachtes Songbook mit Download-Code oder USB-Stick für die Musik. Und er hat auch längst mehr Geld beisammen als geplant. Aber: Mitmachen lohnt trotzdem. Was übrigbleibt, hilft TV Noir, noch schöner zu werden. Und das ist dann ja, nun ja, noch schöner eben! ++++

http://www.youtube.com/watch?v=E-oKhpxVURg#t=216

Kulturelles Highlight?

Dafür sehr eindeutig: Das wird von meiner Seite jetzt wirklich redundant, ich weiß, aber mei: Bilderbuch, again! Die Wiener spielen am Freitag ein sehr exklusives Studio-Konzert bei unseren Freunden von EgoFM. Da bin ich. Weil, ich sag’s jetzt einfach noch mal: Ich habe schon ganz schön lange keine deutschsprachige Musik mehr gehört, die so viel geil-exaltierte Pose vor sich herschiebt, ohne peinlich zu werden.
 Darauf für mich auch "ein Croissant mit Marmelaaaaaad".

http://www.youtube.com/watch?v=9Ocyk0OgyWY

Soundtrack?

Ich habe mir jetzt probehalber mal einen Streaming-Dienst heimgeholt. Deshalb war kurzzeitig ganz schöne Konfusion zwischen Hirn und Gehörgang. Weil: Ich kann jetzt ja die ganze Musik der Welt hören. Und deshalb habe ich ein paar Tage lang alternierend-blöden Systemen folgend (nach Streaming-Dienst-Empfehlungen, nach Neuerscheinungslisten, nach Covern, ohne Hinschauen) dauernd auf was anders gewurstfingert. Bis ich fast verrückt war. Dann bin ich zum Glück beim neuen Matthew-E.-White-Album „Fresh Blood“ hängengeblieben. Seitdem wate ich nur noch durch diesen karamell-cremigen Soul und höre Musik wieder, wie man das machen sollte: ein Album so lange auf Dauerrotation, bis ich sogar weiß, in welcher Tonlage der nächste Song anfängt, nachdem der vorherige verklungen ist.

Am Freitag erscheint dann endlich das neue Album der Alabama Shakes. Das wird den White wahrscheinlich ablösen.

http://vimeo.com/119183363

Kinogang?

Eher nicht. Es ist ja jetzt Frühling. Da will die Frau, die ich gut kenne, immer, sofort und die ganze Zeit raus. Ohne schon irgendwelche Kritiken gelesen zu haben, würde ich bei sehr schlechtem Wetter aber dem hier vielleicht ne Chance geben:

http://www.youtube.com/watch?v=pZmejAYYIU8

Eigentlich will ich aber am liebsten gleich noch mal „Das ewige Leben“ anschauen. So kaputt wie da war der Brenner nämlich noch nie. Ganz, ganz, ganz herrlich ist der!

http://www.youtube.com/watch?v=FnUyX6zyV8o

Wochenlektüre?

Man wirft Dave Eggers ja jetzt überall vor, mit seinem neuen Roman mit dem – tatsächlich etwas bemühten – Titel "Eure Väter, wo sind sie? Und die Propheten, leben sie ewig?" endgültig den Status des Kanzelpredigers erreicht zu haben. Und es ist bestimmt überambitioniert, hier dem etablierten Feuilleton zu widersprechen. Aber: Wenigstens den Vorwurf, der Protagonist seines neuen Romans (der nur aus Dialogen besteht) sei ein moralinsaures Alterego, kann ich nicht gelten lassen. Thomas, so heißt er, entführt sechs Menschen (einen Astronauten, einen Kongressabgeordneten, einen Polizisten, einen ehemaligen Lehrer, eine junge Frau und die eigene Mutter), um ihnen Fragen zu stellen. Und die sind eben überhaupt nicht von einer übergestülpten Moral geprägt, sondern in so vielen Grautönen abwechselnd dumm, verbohrt und geisteskrank, dass sie eben gerade kein einheitliches Wertesystem widerspiegeln.

Was ich sagen will: Lieber das lesen als das zwar inhaltlich wahnwitzig wichtige, aber (absichtlich) stupide geschriebene „The Circle“.

Geht gut diese Woche:

Weiterhin Stan-Smith-Sneaker tragen.

Keine Chance hat diese Woche:

Den Schal die ganze Zeit in der Hand tragen wie in der vergangenen Woche.


Text: jakob-biazza - Cover: Rough Trade

  • teilen
  • schließen