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Wir waren nie

Text: MadameMarieC
Seine Hand lag auf meinem nackten Bauch.

Ich bin so gern hier. Ich weiß, ich doch auch!

Mir gefiel der Gedanke, dass sie weiter hinab wandern würde, sich unter den Bund meines Slips und weiter unter dessen dünnen Stoff schieben würde. Mein Atem würde stocken, meine Hand sich in seinen Arm krallen.

Was denkst du gerade? An deine Hand.

Er küsste mich auf meine Haare, auf meine Stirn, auf meine Wangen und meinen Mund. Ich erwiederte seinen Kuss, hielt seinen Kopf fest umschlossen und gab ihn nicht frei.

Ich erinnere mich an dich.

Lange habe ich mich damit abgefunden, keinen Spaß an Zwsichenmenschlichkeit zu finden. Bis er kam. Und mich angesehen hat, wie es nie jemand zuvor getan hat. Ebenso berührt, wie ich es noch nicht erleben durfte. Oder eher es nie zugelassen habe. Jede Berührung war mehr ein Zwang.
Das notwendige Übel. Schnell die Entjungferung, mit irgendeinem Kerl, den man flüchtig kannte. War ganz nett. Hatte es halt hinter mir. Wir sahen uns alle paar Jahre wieder. Aber der Typ ist mir bis heute egal.

Er aber nicht. Er gehörte mir nicht, noch nicht einmal, wo wir hier lagen. Noch nicht einmal, als seine Hand sich unter das letzte Stückchen Stoff an meinem Körper schob.

Bleib heute Nacht hier. Ich kann nicht, das weißt du doch.
Du hast es aber gesagt. Nein, ich kann nicht.

Er küsste mich wieder, ich erwiederte ihn, wieder. Er nahm meine Hände, drückte sie in die Matratze und sein Mund wanderte an mir herab, bis mir die Luft wegblieb.

Wir waren nackt, jedes Mal, wir liebten uns, immer, manchmal bloß mit Worten.

Wir haben nie miteinander geschlafen.
Er gehörte nie mir, ich gehörte nie ihm.

Es gab uns eigentlich nicht, nie.

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