Eine nette Idee, war das, damals, auf der Jugendfreizeit, als wir zum Abendessen einen Burger belegen sollten, jeder für sich und zwar unter der fachlichen Anleitung von Teddy, der damals bei McDonald’s jobbte und auf der Freizeit die Küche leitete. Die Neunziger.







Vor kurzem war ich zum Essen eingeladen. Es sollte Burger geben und wir saßen also am Tisch und bastelten. Nicht unter Anleitung, sondern ein bisschen wie bei Raclette. Jeder quetschte irgendwas zu seinem Fleischpflanzerl zwischen das Weißbrot. „Labbrig“ müsste da jetzt noch stehen, schließlich geht es um Burger und Weißbrot und „labbrig“ ist also das Pflichtadjektiv. Aber ich lasse es weg. Ich erinnere mich nicht an das Brot.
Ich erinnere mich nur, dass Tom die Burger – von mir in aller Unkenntnis „Pflanzerl“ genannt – selbst gewürzt, gepresst und dann auf dem Balkon gegrillt hatte. Und zwar strikt nach fachlicher Anleitung irgendeiner Grill-Bibel. Ob Winter-Grill-Bibel oder Ayurveda-Grill-Bibel – keine Ahnung.

Und jetzt das Geständnis. Ich mache mir wenig aus Burgern. Genauer: sie sind mir egal. Egal, ob ich sie esse, egal, ob nicht. Klar, die Burger beim Tom waren gut. Aber ich hätte genauso gern gute Nudeln gegessen. Mein Verhältnis zu Burgern ist nicht von Leidenschaft jedweder Ausprägung gekennzeichnet.

Deswegen verstehe ich nicht, warum und zu welchem Ende diese Unzahl an Burger-Läden wie Pilze aus dem Boden schießt. Ich verstehe nicht, was einen guten Burger ausmacht und woher dieser Kult kommt.
Grillen verstehe ich schon eher: draußen, es zischt und riecht und ist ein bisschen Cowboy. Und es ist Sommer, man sitzt zusammen und trinkt Bier. Aber: Winter-Grill-Bibel?

Erklärt es mir: was gehört auf einen guten Burger? Salat? Gurke? Mayo? Röstzwiebeln? Wo hast Du den besten Burger gegessen, an den Du Dich erinnern kannst? Oder sind Burger für Dich nur die Alternative zum Kebap, wenn man nachts nach dem Tanzen Hunger kriegt? Die schlechtere Schnitzelsemmel? Was gilt es zu beachten, beim Selber-Burgern? Und: welches Brot muss es sein?


Bildquelle Evan-Amos - Own work über wikipedia.commons

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