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Meine Straße: Entenbachstraße

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Das für manche Menschen Spektakulärste an meiner ansonsten ziemlich verschlafenen Straße ist vermutlich die Tatsache, dass der Münchner „Tatort“-Kommissar Udo Wachtveitl hier wohnt. Den sieht man deshalb manchmal beim Tengelmann einkaufen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ann-Kathrin, 30, Moderatorin

Gleich gegenüber von meiner Wohnung gibt es einen ziemlich abgefahrenen Getränkemarkt. Die Pakete, die dort für mich abgegeben werden, riechen immer nach Rauch, wenn ich sie abhole. Aber irgendwie mag ich den Laden, er hat Style. Im Sommer sitzen die Besitzer gern draußen und quatschen. Sie haben auch einen Hund, einen kleinen Yorkshire Terrier namens Gipsy. Das weiß ich, weil Gipsy immer bellt und seine Frauchen ihn immer rufen. Das gehört für mich irgendwie schon zum Sound der Straße.

Bei der Bäckerin Helena gibt es die allerbesten Brezn der ganzen Stadt. Auf die lasse ich nichts kommen, auch wenn ein Bekannter von mir diesen Bäcker aufgrund der etwas lieblosen Optik immer total gemein beschimpft. Und hervorragende Pasta gibt es bei La Frattoria, einem Italiener gleich hier um die Ecke in der Schlotthauerstraße.

Barmäßig geht in der Entenbachstraße leider nichts, aber dafür gibt es das Theater des Jugendwohnheims, i-Camp heißt das. Da stehen immer ganz interessante Menschen davor. Ich gehe oft vorbei und sage mir jedes Mal, irgendwann muss ich mal hin. Habe ich bisher aber leider noch nicht geschafft.
 
Das Schöne an der Entenbachstraße ist ansonsten, dass es hier so bescheiden und normal zugeht. Und dass sich die Altersklassen so entspannt durchmischen. Da ist das Jugendwohnheim und das Altenstift – und damit all die Omas und Opas, die mit ihren Gehwagen durch die Straße fahren. Und die jungen Menschen, die sie besuchen. Ich komme vom Land und fühle mich da gleich sehr aufgehoben. Und trotzdem bin ich auch schnell unter Leuten, wenn ich möchte. Das Charlie ist nicht weit. Und in der Humboldtstraße haben vor Kurzem einige spannende Läden aufgemacht – zum Beispiel das Türkitsch. Ich bin eigentlich kein großer Fan von Kebap und Köfte, aber da war ich jetzt echt oft. 


Text: mercedes-lauenstein - Foto: Juri Gottschall

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