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Zu jung – zu alt (4)

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... um Pfeife zu Rauchen. Ich habe zu meinem letzten Geburtstag eine geschenkt bekommen. Erst mal ist es gar nicht so einfach, die zu stopfen und anzuzünden. Wenn man das mal raus hat, ist so ein Pfeifchen ab und zu aber schon sehr nice. Ich nehme sie vor allem gern mit auf Partys. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich versuche, die Pfeife auffällig unauffällig in der hohlen Hand zu verstecken, wenn fremde Menschen vorbeilaufen, während wir vor der Tür stehen. Es hängt einfach so viel Opa und Sherlock Holmes an diesem Ding.

Alleine deswegen würde ich mich vielleicht gar nicht zu jung fühlen. Oft mag ich Sachen, die nicht zusammenpassen – in diesem Fall die Pfeife und ich. Aber für eines bin ich einfach definitiv zu jung: um mir den richtig guten Tabak zu leisten. Bis ich das richtig genießen können werde, dauert es also noch ein paar Jahre – dann habe ich vielleicht auch den bauschigen Bart, der eigentlich dazugehört.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



... für Lego. Und das ist echt tragisch. Da gibt es mittlerweile so abgefahrene Sachen. Aber ich habe das Gefühl, dass ich für den Lego-Hype einfach ein paar Jahre zu früh geboren wurde. Das Spannendste, was ich hatte, war ein Star Wars X-Wing Starfighter. Mein Cousin dagegen ist jetzt 14 und hat den ganzen Kram mit Magneten und zum Programmieren und mit Schleudersitzen. Das ist so geil. Und der spielt immer noch damit und macht immer noch diese Geräusche dazu, die man als Kind eben dazu gemacht hat. Manchmal überlege ich auch, ob er nicht schon zu alt dafür ist, aber meistens bin ich einfach nur krass neidisch.

Natürlich könnte ich mir das auch kaufen. Aber ich, 1,90 Meter groß, in einem Spielwarengeschäft, mit feuchten Augen beim Anblick eines elektrischen Krans aus kleinen Bauklötzchen – dafür fühle ich mich leider wirklich zu alt. Aber eines Tages werde ich das alles so was von nachholen. Ich brauche nur noch ein Kind.

Text: teresa-fries - Foto: Teresa Fries

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