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Welche Heimlichkeit darf es sein?

Text: Stadtrandbewohnerin

Beziehungen & ihre Heimlichkeiten...

Heimlichkeiten können weh tun, sehr weh sogar! Früher oder später decken wir sie auf weil unsere Träume, etwas Unterbewusstest oder auch das Verhalten der/des anderen sagt, dass da was nicht stimmt. Und es wird uns so lange nicht in Ruhe lassen bis wir der Sache auf den Grund gegangen sind. Wir sollen etwas erfahren vor dem wir uns sehr fürchten weil wir tief innen drin bereits wissen & spüren was uns bald offenbart wird. Weil wir an die Konsequenzen denken – die uns bevorstehen. Anfangs versuchen wir es wegzuschieben. Wir hoffen es ist nicht so wie wir befürchten obwohl wir genau wissen, dass wir nicht drumherum kommen werden. Deswegen zittern unsere Hände und unser Körper bebt wenn wir dabei sind sie aufzudecken. Es ist ein furchtbares Gefühl. So eine Heimlichkeit kann uns manchmal regelrecht aus den Socken werfen. Sie kann uns je nach Ausprägung unglaublich schocken, enttäuschen & verzweifeln lassen und uns vielleicht auch monatelang daran knabbern lassen. Sie kann im schlimmsten Fall dafür sorgen, dass etwas kaputt geht & zwar komplett & für immer. So eine Heimlichkeit kann auch nach Monaten noch ein flaues Gefühl im Magen produzieren. Wobei natürlich nicht nur die äußere Erscheinung einer Heimlichkeit sondern auch und vor allem ihre inhaltliche Qualität ausschlaggebend ist.



Meine ganz persönliche und für mich bestimmte Heimlichkeit hat mir damals ziemlich zugesetzt. Sie war nicht die erste aber sie hatte diese inhaltliche Qualität... Meine Heimlichkeit jährt sich bald - ihren Geburtstag weiß ich noch sehr genau. Auch wenn ich heute nicht mehr so oft an sie denke, bereitet sie manchmal noch immer Schmerzen ganz tief innen drin. Das Bild von ihr hat sich eingebrannt, die Worte an sie und über mich auch. Es ist nicht mehr nötig so wie damals im Netz nach ihrer Verpackung, ihrer äußeren Hülle zu suchen um ihr eine Erscheinung geben zu können - rastlos, ruhelos & vollkommen verletzt. Einmal gefunden vergisst man sie so schnell nicht mehr. Aber man wird ruhiger irgendwann und beginnt sie zu verdauen; sie fängt an ein wenig zu verblassen und ist nicht mehr so präsent. Und man träumt sie nicht mehr - das hört auf sobald man sie ans Tageslicht befördert hat.



Wenn es euch auch so gegangen ist, dann versucht sie nicht zu verdrängen egal wie weh das tut. Die Heimlichkeit muss durchgeackert werden und dann lasst sie los. Es kann tatsächlich sehr lange dauern aber sie muss beseitigt werden. Sonst nehmt ihr die Erfahrung, die ihr mit ihr gemacht habt mit in eure Zukunft. Und nicht alle Menschen produzieren persönlich bestimmte Heimlichkeiten. Und diesen Menschen sollte man eine faire Chance geben können. Denn es geht immer weiter & weiter & weiter und irgendwann ist jede Heimlichkeit einmal verdaut & gehört dann wirklich endgültig der Vergangenheit an. Was gleichzeitig bedeutet, dass sie nicht mehr weh tun wird. Und was noch wichtiger ist – jede Heimlichkeit hat auch immer eine ganz persönliche Botschaft für uns im Gepäck, die sie uns überbringt & aus der wir lernen sollen.

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