Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.

#75 nur eben ohne dich.

Text: brokensocial

Ich hab mich nicht mehr zudecken müssen. Du warst ja da. Ich habe nur noch manchmal nachgedacht, es war alles so selbstverständlich. Wie das Salz im Meer warst du. Nur eben etwas süßer.

Hin und wieder drehe ich mich um, denke du läufst einfach nur hinter mir, weil da neben mir nichts mehr ist. Aber auch da bist du nicht. Ich sehe dich dann in weiter Ferne, aber ich sehe dich lachen. Wenigstens geht es dir gut. Das beruhigt mich, das lässt mich atmen. Wie der Wind das tut, nur eben etwas sanfter.

Ich habe oft auf dem Lederhocker gesessen, die Beine geschlossen mit den Händen dazwischen gefaltet. Du hast Kaffee gemacht und dir dabei zuzusehen, hat mich erfüllt mit Ruhe, du hast mir eine Zigarette gedreht und ich habe dir versucht zu erklären, dass ich damit aufhören will. Dann hast du mich immer geküsst, voller Tiefe und Melodie. Wie eine Ballade so weich, nur eben nicht so kitschig.

Du warst so lange ein Teil von mir, so lange, dass es sich auch jetzt nach zwei Jahren noch manchmal komisch anfühlt, dass du nicht mehr hier bei mir bist. Dann frage ich mich, was du wohl grad empfinden würdest. Genau in diesem Moment. Wenn ich den Kaffee jetzt alleine koche - ohne dich. Er schmeckt immer etwas anders. Wie ein Kaffee so schmeckt an manchen Tagen, nur eben etwas bitterer.






Mehr lesen — Aktuelles aus der jetzt-Redaktion: