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Dahoam?!

Text: daggimon

Weihnachten rückt immer näher. Die meisten Studenten zieht es in dieser besinnlichen Zeit in die Heimat, zu Familie und alten Freunden. Wie jedes Jahr hat es auch mich wieder einmal getroffen, lange Stunden im Stau mit froher Voraussicht auf Braten, Plätzchen und Co. Doch die Realität holt mich, wie immer, schneller ein als mir lieb ist. Das Jugendzimmer aufgelöst und der jüngeren Schwester überlassen, wurde liebevoll das Sofa gerichtet. Der Drang wieder seine neuen Freunde zu sehen wird stärker und letztlich stellt sich mir die Frage: „Bist du hier noch zu Hause?“



Klar denke ich mir sofort hier hast du deine Kindheit verbracht, bist zur Schule gegangen, hast deine erste Freundin geküsst und doch ist alles anders. Die Erinnerung an deinen letzten Totalabsturz im Willenlos sind klarer als die an den Abiball. Die Cocktails im Café Kosmos schmecken einfach besser und irgendwie vermisse ich sogar die bayerischen Ladenöffnungszeiten.



Okay, ich gebe ja schon zu letzteres ist erschwindelt – wer was Anders behauptet hat noch nie versucht nach zehn in München eine Tiefkühlpizza zu bekommen. Bleibt in diesem Gefühl der Verlorenheit nur noch eins, der Blick aufs Handy. Siehe da, anscheinend bin ich nicht der einzige der sich schon auf das Wiedersehen nach Weihnachten freut und das Sofa der Hartgeldparty der ehemaligen Lieblingsdisko vorzieht. Klar hat es seinen Reiz für zehn Euro sich seinen wohlverdienten Kater abzuholen aber Abiturientenschuppen bleibt Abiturientenschuppen. Als „ortsfremder“ Student findet man außerdem auch nicht so einfach DIE In-Kneipe.



Ich komme mir immer mehr vor wie ein Alien mit Ortskenntnis ohne es eigentlich zu wollen. Auch wenn mir Abschied nehmen schwer fällt: In München, da bin ich jetzt dahoam.

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