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Der Pfaffenhofen-Süd-Checker


Neulich erst, auf der Hochzeit vom Markus, hast du sie wieder für das Gruppenfoto gemacht: die P-Hood-Hand. „P-Hood“, das habt ihr euch im Sommer ’99 beim Skaten auf dem Parkplatz vorm Getränke-Bülow ausgedacht. Der Markus, der Axel, der Philipp und du. Die Abkürzung steht für Pfaffenhofen-Süd. Klang irgendwie nach den Beastie Boys, fandet ihr, und wenn ihr skaten wart, sollte Pfaffenhofen ja immer ein bisschen so sein wie das New York, durch das die Beastie Boys in ihren Videoclips sprangen. Der Markus, der Axel, der Philipp und du, ihr wart damals Nachbarn. In der Kollwitz-Siedlung hinter der Stadtbibliothek, in der deine Mutter heute noch arbeitet. Du hast studiert und arbeitest heute irgendwo, wo man in Meetings Turnschuhe tragen darf. Der Axel ist heute Vater und der Philipp fährt einen Mini Countryman. Nur die „P-Hood-Hand“ hat sich irgendwie gehalten. Als kleiner Insider zwischen euch, wenn ihr euch kurz vor Weihnachten mal wieder in der Kollwitz-Siedlung trefft. Wenn du ehrlich bist, fändest du es sogar gar nicht mehr soooo schlimm, selbst irgendwann mal wieder in „P-Hood“ zu wohnen – die Eltern in der Nähe haben, das ist halt wie ein gratis Babysitter!

Der Gildengrüßer


An sich bist du sehr im Reinen mit dir. Ein paar Sachen suchst du seit vielen Jahren aber trotzdem händeringend: den Grund, warum die meisten Menschen so schrecklich langsam denken, die ergonomisch perfekte Computer-Maus, einen Haarschnitt und Distanz zu Mutti. Am meisten aber plagt dich die Frage, wie das mit der Ironie funktioniert. Genauer: Warum sie dir nie ganz gelingen will?! Wenn du dich von Arbeitskollegen mit dem Vulkanier-Gruß und den Worten „Live long and prosper!“ verabschiedest, erntest du jedenfalls meistens einen Blick, als rieche es irgendwo faulig. Im Trekkie-Video-Forum ist das anders. Kein Wunder. Da verstehen sie ja auch deinen aktuellen Lieblingswitz (Buy a new Pentium. You will be able to reboot faster!). An sich würde dir der Spock-Move völlig genügen. Was für Sheldon Cooper gut ist, kann für dich schließlich nicht schlecht sein. Aber die Leute in deiner World-of-Warcraft-Gilde halten Star Trek für nostalgische Kinderkacke. Deshalb habt ihr im Shenthul-Quest den Gruß der Zerschmetterten Hand geübt. Seither muss du immer, wenn du, (...), ach, lange Geschichte.

Der Daumen-rauf-Typ


Du bist ein positiver Mensch, keine Frage, und du bist fest davon überzeugt, dass jeder das sein kann, wenn er sich nur gesund ernährt, ab und zu ein bisschen Sport macht und sich jeden Tag sagt, dass die Welt ein guter Ort und das Leben verdammt super ist. So einfach ist das! Und darum freust du dich immer und über alles, egal, wo du gerade bist. Die Pumas im Zoo? Findest du einfach „top“. Deine Freunde? Findest du sowieso „top“. Und David Guetta? „Megatop!“ Gut, dass es für dich und deine Geisteshaltung die passende Geste gibt: den Daumen nach oben. Denkbar einfach, denkbar unmissverständlich, denkbar top! Und so sieht man dich grinsend mit dem Daumen nach oben vorm Pumakäfig, auf dem Gruppenfoto mit deinen Kumpels aus dem Studium (Lehramt Sport) und neben David Guetta (da sogar mit zwei Daumen nach oben, weil megatop). Da weiß gleich jeder Bescheid. Zu mehr (selbstausgedachtes Geheimzeichen, Underground-Gruß) bist du deswegen auch nicht bereit – das stiftet ja nur Verwirrung und Verwirrung nervt. Was gerade noch so geht: das Ackermann-V. Und eventuell der Mittelfinger, wenn dir jemand blöd kommt. Aber eigentlich ist dafür alles viel zu top!

Der Westcoast-Poser


Okay, Darmstadt ist jetzt nicht der coolste Spot auf Erden – aber du findest, wenn man die richtigen Leute und die richtigen Orte kennt, kann auch Hessen ein bisschen Westcoast sein! Wichtig ist natürlich, dass man gleich erkennt, wer dazugehört und laut Perso zwar ein Mittelschichtssöhnchen aus Darmstadt-Wixhausen ist, aber gerne ein Gangbanger aus South Central wäre. Also haben du und deine Leute eine gemeinsame Geste. Keine ganz eigene, natürlich, immerhin wollt ihr das Lebensgefühl der schweren Jungs von Compton Crips oder Mara Salvatrucha kopieren – drum kopiert ihr auch deren Geste. Oder post halt gleich mit der, die eigentlich sogar Onkel Ralf kennt: das Westcoast-W. Blöd nur, dass deine Hände (und eventuell noch deine Füße, weil du ja sehr genau darauf achtest, welche Turnschuhe du trägst) das einzige sind, was du mit Drive-By-Shootern oder Battle-Rappern gemeinsam hast. Mehr geht nicht, sorry. Wegen Abi. Wegen weiß. Und wegen Wixhausen.

Text: jetzt-redaktion - Fotos: Katharina Bitzl

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