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Schafft den Deutschen Behindertenrat ab

Text: dermarcel
Wahrscheinlich wissen keine 100 Leute in Deutschland, was der Deutsche Behindertenrat ist, ein weiteres überflüssiges Gremium, das von überbezahlten, Menschen geführt wird. Diese Leute maßen sich an, im Namen der Behinderten zu sprechen. Da mein Kommentar auf Kobinet zensiert wurde, stelle ich hier die Forderung ein, den Behindertenrat aufzulösen.
Geführt wird der Behindertenrat von den Organisationen VdK und SoVD. Der Sprecher ist in diesem Jahr Adolf Bauer, der Geschäftsführer des SoVD. Bauer hat meines Wissens keine Behinderung. Was soll das eigentlich, dass der Vorsitzende einer Nicht-Behinderten-Organisation, der nicht einmal eine Behinderung hat der Sprecher eines Behindertenrats ist? Irgendwie scheint der Behindertenrat den Spruch "Nichts über uns ohne uns" nicht verstanden zu haben. Was haben der VdK und der SoVD in eienem solchen Gremium überhaupt zu suchen?
Und was soll das Hier: "Im Deutschen Behindertenrat (DBR ) haben sich alle wichtigen Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen,", wer also nicht drin ist, ist unwichtig?
In typischer VdK-Manier fordert der Behindertenrat am 3. Dezember - dem Tag der Behinderten - dazu auf, die Ausgleichsabgabe drastisch zu erhöhen. Er will dadurch durch die Hintertür eine Einstellungspflicht für Behinderte für Unternehmen erzwingen.
Zwar sollten Unternehmen mehr Behinderte beschäftigen, aber die Forderungen des Behindertenrats sind im Kern behindertenfeindlich und unternehmerfeindlich. Sie greifen in das Recht der Unternehmen ein, selbst zu bestimmen, wen sie unter wlechen Bedingungen bschäftigen. Sie zwingen die Unternehmen, Pro-Forma-Stellen für Behinderte zu schaffen, um die anachronistische Beschäftigungsquote zu erfüllen.
Die Quote ist behindertenfeindlich, da sie alle behinderten Angstellten in den Verdacht stellt, Quoten-Behinderte zu sein: Menschen, die nur aufgrund einer Quote eingestellt wurden und nicht wegen ihrer Fähigkeiten. Die Behindertenquote verschärft die Behindertenfeindlichkeit in der Gesellschaft, da behinderte Angestellte durch sie in den Verdacht geraten, Nicht-Behinderten die Stellen wegzunehmen.
Wer solche Forderungen wie der Behindertenrat aufstellt, muss sich fragen lassen, ob er weiß, was er tut und ob er noch im richtigen Jahrhundert lebt. Ich fordere daher dazu auf, diese Organisation aufzulösen.

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