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Meine Welt

Text: journalito

Ich bin nicht stumm, auch wenn ich schweige. Ich bin nicht traurig, nur weil ich nicht lache. Ich warte ab, ich wäge ab, ich schaue mir das alles an. Bin weder blind noch desinteressiert, gar nicht zerstreut, erst recht nicht aufgesetzt. Berechnung wäre hier das falsche Wort. Ich habe einen Plan.



Ja, einen Plan, ein Ziel, Visionen. Ich pflanze einen Baum aus Hoffnung, ich errichte mir mein Haus aus Träumen. Ich nehme mir das Recht heraus, unrealistisch zu sein, unvernünftig, unüberlegt. Ich baue mir meine Welt, wie sie mir gefällt. Ich greife nicht nur nach den Sternen, wenn ich die Augen schließe, kann ich sie spüren in meiner Hand.



In diesem Jetzt, das so voll ist von Widersprüchen, halte ich an der Hoffnung fest. Sie lässt mich stark sein, lässt mich träumen, sie gibt mir Kraft für alles, was noch kommen mag.



So lange habe ich nach diesem “Mehr” gestrebt, wollte mehr schaffen, mehr können, mehr haben und mehr sein. Nichts war mir je genug, weder das fremde noch das eigene Lassen oder Tun. Stets wollte ich das, was andere haben, sein, wo andere sind. Ein jeder Augenblick war dazu da, von einem anderen überholt zu werden. Von einem anderen Impuls, von einem Superlativ.



Wie hätte mir da je etwas genügen können? Etwas. Jemand.



Doch du warst trotzdem immer da, bist nicht von meiner Seite gewichen, hast mit mir Kämpfe ausgetragen, Stürme ausgestanden. Du hattest Hoffnung für uns beide, so viel davon, dass ich es kaum ermessen kann. Du wolltest keine einfachere Version und keine schönere, das was du wolltest, war längst da. Verborgen irgendwo. Sicher versteckt.



Du warst eine Konstante in meinem Leben, in meinem Suchen, meinem Streben. Du warst? Du bist! Und wirst es bleiben. So hoffe ich. Tag für Tag.






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