Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Aus der ehemaligen jetzt-Community: Du liest einen Nutzertext aus unserem Archiv.

This Is Acting III - A Light In The Darkness

Text: Spangenmensch

Dritter Eintrag:



Katastrophe! Ich bin meilenweit entfernt von regelmäßigen Blogeinträgen. Dabei tut sich gar nicht mal so wenig diese Tage. Hm, vielleicht schreib ich gerade deswegen so wenig.



Jedenfalls hatten wir am Samstag wieder eine Aufführung. Im Zuge der europäischen Theaternacht. Und es war… ganz gut. Die Produktionen von Peter, unsrem genialen Regisseur, sind atemberaubend. Vor allem für die Schauspieler. Diese nahezu uneingeschränkte Freiheit, gepaart mit Sicherheit, die Peter ausstrahlt,… das überwältigt mich jedes Mal aufs Neue. Auch wenn Peter international bekannt ist und einen guten Ruf genießt, glaube ich doch, dass er wirklich in einer Schule als Lehrer am besten aufgehoben ist. Er gehört auch zu den Wenigen, die kapieren, dass ein Schauspieler in erster Linie ein Mensch ist und man auch immer den ganzen Menschen lehrt, und nicht nur den Schauspieler.



Genug der Lobhudelei. Ihr werdet noch oft genug von ihm hören.



Diese Woche haben wir ein wenig mehr Freizeit. Ein Workshop mit der 89-jährigen Frau Krächte fiel krankheitsbedingt aus. Ich hoffe, die gute schafft es, den Workshop im Frühjahr nachzuholen. Ich hatte zwar noch nie das Vergnügen mit ihr, aber meine Kollegen, die sie kennen, schwärmen alle von ihr. Sie sagen nur „Unbeschreiblich“. Genau wie Peter. Ich bin gespannt.



Viel Zeit zum Verschnaufen gibt es allerdings nicht. Wir bereiten uns schon auf die Szenenarbeit für Dezember vor. Ich spiele Mozart von Peter Shaffers Amadeus. Die Rolle begleitete mich schon letztes Schuljahr. Damals studierte ich einen Monolog ein. Jetzt geht es an Dialoge, welche mir persönlich wesentlich mehr liegen. Auch wenn die Rolle durchaus nicht leicht zu verkörpern ist. Tief im Inneren fühle ich mich der Figur verbunden und ich kann sehr viele Parallelen zu mir finden, aber irgendetwas an ihr macht mir Angst. Ich kann es nicht in Worte fassen.



Heute hat mir ein Kollege gesagt, dass ich beeindruckende Regie-Fähigkeiten habe. Balsam für die verwirrte Seele. Und ja, warum nicht, eigentlich wollte ich schon immer Regisseur werden.



Zu guter letzt habe ich eine alte Schauspielkollegin wieder getroffen, die eine gute Freundin meiner intensivsten Liebesbeziehung ist. Alte Wunden werden aufgekratzt. Ich frage mich, ob Menschen allgemein so leidensfähig sind, oder ob es doch bei Schauspielern ausgeprägter ist.



Die beste Musik zu meinen verwirrenden Gedanken – The Flaming Lips mit ihrem neuen Bealtes-Cover Album „With A Little Help From My Fwends“.



Ich wünsche euch etwas. (Falls denn überhaupt jemand mitliest…)

Mehr lesen — Aktuelles aus der jetzt-Redaktion: