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schatten.

Text: in_gula

Ich werde verfolgt. Ich spüre einen Schatten in meinem Rücken, diese Wärme – oder ist es Kälte? Ich fühle mich nicht bedroht, sondern sicher; denn ich bin nicht allein. Hinter mir mein Begleiter, der mich nach Hause geleitet. Zumindest ein paar Meter lang, danach wird es unheimlich. Du gehst mit mir über rote Ampeln und holst mich ein wenig ein, wenn ich meinen Schritt verlangsame, damit ich dein Gesicht sehen kann. Ich kehre wieder zu meinem normalen Tempo zurück und sehe dich in allen Glasscheiben nur wenige Meter schräg hinter mir. Bist du gefährlich? Oder hast du tatsächlich einfach denselben Heimweg wie ich? Aber warum bist du mir dann so nah? Ich überlege mir, in die Tankstelle vor meiner Straße zu gehen, wenn du bis dahin immer noch an meinen Fersen klebst. Allerdings kommt noch vor der Tankstelle eine große Kreuzung mit angrenzendem Park – das kann ich nicht riskieren. Ich nehme die Kopfhörer ab, ziehe das Kabel heraus und rufe eine Freundin an. Sie nimmt nicht ab, es ist schließlich mitten in der Nacht. Aber das macht nichts. Du bist verschwunden. Sobald ich den Hörer an mein Ohr gehalten habe, bist du in die nächste Straße eingebogen. Wohnst du tatsächlich dort oder hast du Angst bekommen? Warst du überhaupt wirklich hinter mir?



 



 

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