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Einfrieren von Eizellen: Ja oder nein?

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Facebook und Apple wollen, dass mehr Frauen bei ihnen arbeiten. Bisher sind um die 70 Prozent der Beschäftigten dieser Unternehmen Männer. Das entspricht der Situation in vielen IT-Konzernen. Daher kamen beide Firmen jetzt auf eine besondere Idee: Sie übernehmen die Kosten, wenn Mitarbeiterinnen ihre Eizellen einfrieren lassen wollen.  

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Nein, der blaue Handschuh ist keine Anspielung auf den blauen Facebook-Daumen.

Der Gedanke dahinter: Das Einfrieren ermöglicht es denen, die sich auf ihre Karriere konzentrieren möchten, die Familienplanung aufzuschieben. Deshalb übernehmen Apple und Facebook bis zu 20.000 Dollar (15.800 Euro) für die Entnahme der Eizellen und für ihre Aufbewahrung, bei der jährlich Kosten anfallen.  

Befürworter sehen darin einen Beitrag dazu, diese sogenannte Kryokonservierung zu enttabuisieren. Außerdem gebe es eine Nachfrage danach, auf die die Unternehmen nur reagieren würden. Zudem gebe es von beiden beim Thema Familie sowieso auch anderweitig finanzielle Unterstützung, etwa für Adoptionen. Frauen seien durch das Angebot jedenfalls nicht mehr von ihrer biologischen Uhr abhängig.  

Kritiker bemängeln die bisher niedrige Erfolgsquote der Maßnahme und erwarten zusätzlichen Druck auf Mitarbeiterinnen, die bereits früh auf natürlichem Wege ein Kind bekommen wollen. Außerdem werde das Problem der allgemeinen Chancengleichheit im Beruf dadurch nicht gelöst. Frauen würden beispielsweise immer noch weniger Geld als ihre männlichen Kollegen verdienen.  

Was hältst du von der Möglichkeit, die eigenen Eizellen einfrieren zu lassen? Ist das ein sinnvolles Angebot oder Schwachsinn? Ein Schritt in Richtung Emanzipation oder in Richtung überzogener Karrierebesessenheit?



Text: okan-bellikli - Foto: dpa

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