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Auf den Beinen

Text: Schwatzwaldkirsche
Als Du zwei Wochen vor der Geburt unserer Tochter sagtest, ich solle mich melden, wenn ich "wieder auf den Beinen" bin, meintest Du: direkt nach der Geburt. Darum warst Du für immer sauer, als ich damit ein paar Tage wartete, weil ich darunter etwas anderes verstand und weil ich viel zu erschöpft war. Und jetzt, drei Jahre und ein paar Monate später, habe ich Dich gesehen und wusste zum ersten Mal wieder, wie sich das anfühlt: Wieder auf den Beinen sein.

Nicht hoch und runter alle verfügbaren Hormone zu pumpen, wenn ich Dich von Weitem sehe, nicht Adrenalin bis in jede Fingerkuppe spüren bei jedem Atemzug, den Du neben mit gehend nimmst. Nicht mehr nur Teil Deines Körpers sein zu wollen.

Auf meinen eigenen Beinen stehen. Mit allem, was war. Auch mit dem, was ich immer wissen werde, was gut daran war, unwiederbringlich, ein Stück Tod in dem, was ich sein wollte und nur sein konnte mit Dir.

Aber auf diesen Beinen jetzt weiter gehen zu können. Das heißt für mich, wieder auf den Beinen zu sein.

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