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Mittwochsbild (12).
Dass es jetzt schon wieder vorbei ist mit dem Licht, damit hatte ich noch nicht gerechnet. Der Himmel leuchtet nicht mehr, der Asphalt staubt nicht, der Regen riecht nicht stickig und süß, er riecht jetzt wieder nach Regen und überhaupt ist er ziemlich nass und meine undichten Schuhe halten nichts mehr aus. Wir sitzen jetzt nicht mehr auf Fensterbrettern und wenn, dann bloß, um an die kalte Scheibe zu hauchen und mit dem Finger einen Buchstaben zu malen, oder zwei. Wir trinken kein Bier mehr aus Weingläsern, wir warten nicht mehr auf den Sonnenuntergang, wir denken nicht mehr, das wird schon, da kommt noch was, wir haben Zeit. Wir haben keine Zeit mehr, wir machen die Fenster zu und die Türen dicht, wir gehen nur raus, wenn es sein muss, wir schalten die Lampen ein. Und ich verrücke die Möbel und schneide mir die Haare ab, ich drehe die Kassette noch mal um, nur, damit ich nicht höre, wie sehr ich sie vermisse, die Stille, jetzt schon. Wie mir das Warten fehlt und das Stehenbleiben in leeren Straßen. Die Zeiten werden wieder lauter, ja, sie werden lauter mit jedem Tag.
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