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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.
Illustration: Julia Schubert

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Von Null auf fast elf Prozent in Thüringen und über 12 Prozent in Brandenburg: Die Alternative für Deutschland (AfD) kann als Gewinner des Wahlabends am Sonntag bezeichnet werden. Zuletzt hatte sie schon bei der Landtagswahl in Sachsen und bei der Europawahl im Mai um die zehn Prozent der Stimmen geholt. Viele Kommentatoren sind sich einig: Fürs Erste hat sich die Anfang 2013 gegründete AfD in der Politik etabliert. Erstmalig großes Aufsehen erregt hatte sie bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst, als sie mit 4,9% beinahe den Einzug ins Parlament schaffte.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert



Ob der aktuelle Erfolg anhält, darüber gehen die Stimmen in den Medien auseinander. Die einen sehen Parallelen zu den Piraten und sagen einen Untergang der AfD vorher, mit der sowieso niemand koalieren wolle. Andere sagen, die Partei sei momentan deshalb so erfolgreich, weil sie ein entscheidendes Gefühl beim Wähler anspreche: Angst. Einfache Antworten bei Themen wie Zuwanderung und Kriminalität (zum Beispiel in den grenznahen Regionen zu Polen) hätten ihr eine Vielzahl von Stimmen beschert.

Der Parteiforscher Oscar Niedermayer von der Freien Universität Berlin macht neben der Angst noch einen Grund für das gute Abschneiden der AfD aus: Sie punkte vor allem bei den Menschen, „die sich mit ihren Sorgen von den anderen Parteien alleingelassen fühlen.“ Außerdem sei die AfD nicht mehr nur die Anti-Europa-Partei, sondern behandle inzwischen auch Themen wie Asylrecht und Familienpolitik. Andere Beobachter betonen ebenfalls, dass die etablierten Parteien sich mehr mit strittigen Themen wie Zuwanderung auseinandersetzen müssten, bei denen die Angst der Wähler der AfD in die Hände spiele.

Was hältst du vom Erfolg der AfD? Denkst du, er wird von Dauer sein? Oder wird die AfD wie die Piraten enden, von denen inzwischen fast niemand mehr spricht? Und hat der Erfolg der AfD mit Versäumnissen der anderen Parteien zu tun?

Text: okan-bellikli - Foto: jetzt.de

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