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klau|s|ens erfindet für autorinnen und autoren zusätzlich zur lesung die „zeigung“

Text: klausensblog

klau|s|ens, was hast du dir denn jetzt wieder ausgedacht?



ich gehe von folgendem aus: man muss sich ja überall anbieten und verkaufen, promotion machen und sich zeigen. alles das. so funktioniert das miese geschäft der literatur und der anderen bücher.



so funktioniert die welt an sich und insgesamt. auch der fliesenleger muss sein auto mit schriftzügen bedrucken und dann dauernd herumfahren.



oder der bioladen bedruckt einen autoanhänger, parkt den irgendwo … damit alle sich das einprägen: sehet. dort ist ein bioladen.



bioladen und autoteile bilden eben eine harmonie … bis hin zum autoanhänger. bio wird auto und auto wird bio. – du siehst die welt immer gerade. die welt ist aber verwirrt und voller wiedersprüche, die letztlich doch zusammengehen, irgendwie.



das weiß ich doch, zweitklausens! das weiß ich doch!



wofür lebst du dann?



um alles das an irrsinn aufzuschreiben.



schön, aber warum musst du immerzu auch noch ideen haben?



ohne ideen wäre mein leben arm und leer. eigentlich ernähre und nähre ich mich von ideen.



fein, fein, welche denn diesmal?



ich war doch schon dabei: man muss sich zeigen und immerzu trommeln. dazu dienen bei autorinnen und autoren gerne die lesungen.



gewiss, aber das ist eine ganz schöne mühe, das alles zu organisieren.



sicher, aber bei den großen läuft das wie eine geölte maschine über den verlag.



und bei den nicht so großen?



da muss man ackern und tun, ja, ackern und tun.



nun aber hast du einen neuen vorschlag?



ja, ich denke nun an zusätzliche “zeigungen”. (zusätzlich zu lesungen.)



zeugungen? mit “eu”?



nein, zeigungen mit “ei”.



was soll man zeigen?



na, seine bücher!



wozu?



das kann man dann posten und in einen veranstaltungsplan oder terminkalender reinsetzen, auf der homepage zum beispiel.



was würde man schreiben?



“14.9.2014, 15:00 Uhr, Bad Berleburg, Wildackerstr., 15:00 Uhr, Zeigung, an 5 Personen.” (GEMEINT IST IMMER DEIN AKTUELLES ODER LETZTES BUCH. ALSO BEI DIR Z.B. DER “HEUTROMAN [4.4.14]“.)



wer soll das sein? diese 5 personen?



na, du weißt, du wirst morgen 5 personen treffen, vielleicht freunde, vielleicht familie, vielleicht vereinsmitglieder … egal … du weißt, wann und wo du sie triffst — und dann trägst du das in deinen kalender unter >>lesungen<< ein.



aber es ist doch keine lesung, sondern nur eine zeigung. (außerdem treffe ich die 5 leute aus anderen gründen. eine geburtstagsfeier vielleicht.)



ja, wie ich schon sagte: du zeigst dein buch. du brauchst gar nicht mehr drin zu lesen. die >>zeigung<< wäre eine sonderkategorie von >>lesung<<.



toll, was soll das bringen?



5 personen haben dann dein buch in der hand gehalten, es gesehen, evtl. mal drin geblättert.



und dann?



dann kann ich das in die öffentlichkeit posten, verstehst du? meist vorher, eventuell aber auch noch nachher.



wozu ist das gut?



… dass etwas um dich und deine bücher passiert, auch wenn es keine lesung gibt. auch wenn kein schwein deine bücher kauft. – du kannst es auch auf FACEBOOK mitteilen, alles das.



eine zeigung?



jaha, das ist doch die idee: durch die “zeigung” werden die autorinnen und autoren viel präsenter und tauchen viel öfter im mediengewusel auf.



aber sie zeigen nur das buch! mehr nicht!



sicher, sie zeigen nur das buch oder zeigen es herum. (aber du darfst dich auch gerne zusätzlich nackt abseilen, zusätzlich, das würde dann den gesamteindruck der zeigung noch mehr verbessern, evtl. auch verschlechtern, je nachdem.)



und wenn ich mich nicht gerne abseile?



dann springst du mit deinen büchern (im arm) von einer klippe ins meer. wäre doch toll!



aber dann werden doch die bücher nass.



ist doch egal: es geht zuletzt und zuerst um die “zeigung”, ob nass oder trocken, ob angezogen oder nackt: hauptsache, du hast etwas, um es der welt mitzuteilen. autoren müssen immer präsent sein, immer öffentlich, immer aktiv. die >>zeigung<< ist da eine geniale idee.



ich will aber dafür morgen nicht nach bad berleburg reisen.



das war doch nur ein beispiel. du kannst auch in einem supermarkt  um die ecke jemand(en) am arm festhalten und dann sagen: “tschuldigung, dürfte ich Ihnen mal was zeigen?!” … und dann zeigst du einfach mal dein buch.



mensch, so einfach kann es auch sein? – super, die idee!



sage ich doch: die zeigung wird die welt der autorinnen und autoren revolutionieren.



aber: nachher redet keiner mehr von klau|s|ens und zweitklausens als weltautoren, sondern nur noch als “erfinder der zeigung”. willst du das?



da habe ich noch nicht drüber nachgedacht.



dann tu das mal endlich!



wir machen ja immerhin auch noch ein paar kunstwerke wie das untige “gebildnis”.



das wird ja auch hier im blog gezeigt!



stimmt, dann wäre jeder blog-eintrag auch eine art von zeigung. (HALT! der begriff “zeigung” sollte als fachbegriff ausschließlich  für bücher und die autoren in die weltgeschichte eingehen, bedenke auch das!)



ganz wie du meinst. (sollen wir heute noch eine zeigung machen? oder hast du genauso wenig lust wie ich?)









HOMEPAGE VON KLAU|S|ENS:
http://www.klausens.com

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