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klau|s|ens ist ergriffen von den twitter-posts-zahl-messungen also tweetanalysen

Text: klausensblog

klau|s|ens, man merkt, wenn etwas passiert.



wie?



durch die twitter-posts. jene tweets.



du merkst es?



ich eher nicht, aber überall spricht man von “bewegung im netz” oder “da rumort es im netz” oder “den internetusern gefällt das gar nicht” oder “shitstorm auf twitter”.



ist das nicht bei FACEBOOK?



da auch, da auch! – aber twitter ist ja immer öffentlich, FACEBOOK machst du ja oft in einem geschlossenen binnenkreis von 50, 100, 1000 etc. menschen. (außer du hast die öffentliche fanpage.)



ich hasse FACEBOOK. tonnen von guck- und lesemüll … und dann diese minikommentare, die keine kommentare sind, sondern ein blubbern, weil man sich zeigen muss. alle blubbern, um sich zu zeigen.



wir sprachen von twitter. (nicht von unserem blog.)



was kann man da machen? bei twitter?



das kann man alles messen. also: wenn tokio hotel eine neu CD ankündigt, dann kannst du messen, binnen welcher zeit wie viele tweets mit dem hashtag ( # ) tokio_hotel auflaufen. so in der art.



ich dachte, tokio hotel hat was auf instagramm gepostet und dann kamen tausende von reaktionen auf twitter mit dem hashtag tokio_hotel? oder #kaulitz. meinst du es so?



ja, so wohl: das wird dann gemessen und berechnet und analysiert. da gibt es institute, die mit twitter die meinungen und stimmungen der welt erkunden. eine neue art von medienanalyse.



schön. gibt es auch was mit #gaza oder #gazastrip?



bestimmt, bestimmt.



na wie fein, dann wissen wir ja, dass das alles “unhaltbar” ist.



hatten wir das nicht vor zwei tagen schon geschrieben? oder vor drei? unhaltbar? willst du nicht heute mal “inakzeptabel” schreiben?



das meiste ist doch voraussehbar: paul mccartney bricht sich ein bein …. und bei twitter wird die zahl der mccartney-posts und tweets sehr schnell ansteigen: ist doch logisch. der bachelor isst ein eis … und millionen frauen posten sofort etwas mit #bachelor ins netz.



genau, genau. das ist es, was ich meine.



aber du kannst das alles doch voraussehen. man weiß doch, wie die menschen ticken. wenn es regnet, jammern sie gern – es sei denn die ernte vertrocknet. dazu brauche ich kein twitter.



gewiss, aber jetzt weiß man es genau: der eine bekommt 2.000.000 millionen tweets, die andere nur 1.000.000 millionen. jetzt weiß man es.



schön, was man so alles weiß.



und dann lesen die doch im fernsehen immer 3 tweets vor. das ist dann der demokratische beitrag des volkes zu den medien. (gerne auch bei den fußballberichten: “@bimbo schreibt: >der soll doch mal mehr trainieren, der rübenzeller.<)



das lesen die vor? so hat sich alles geändert?



die machen heute fernsehsendungen, wo alle beständig auf die tweets gucken, damit die moderatoren und moderatorinnen immer sofort wissen, was los ist.



was ist denn los?



sagte ich doch: tokio hotel macht nach jahren eine neue CD.



oho, wo ich das weiß … und zudem weiß, dass es dazu noch millionen tweets geben wird, kann ich dir jetzt schon sagen, dass ich heute nacht schlecht schlafen werde.



wieso denn?



weil mich das überwältigt, alles das überwältigt mich.



dann schreibe das doch in einen tweet mit dem hashtag #ueberwaeltigt.



wozu?



damit man messen könnte, wie viele menschen binnen 1 stunde ueberwaeltigt sind. wäre doch ‘ne tolle sache.



sind da auch die erfasst, die von verbrechern “überwältigt” und dann ausgeraubt wurden. messen die das gleich mit?









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http://www.klausens.com

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