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Was ich dir sagen sollte... und es doch nicht tue.

Text: mondestin

Ich habe oft genug gespürt, wie du nachts im Halbschlaf zu mir herüberkriechst und meine Hand nimmst... Ich lag oft genug Stirn an Stirn, Nase an Nase, unter dir, deine Augen verschmolzen zu einem einzigen, Zyklop, ganz nah, Hand auf deinem Nacken... Ich hab dir oft genug sekundenlang in die Augen geschaut, in den intimsten Momenten, bis wir beide lächeln mussten,...



…um zu wissen, dass es dir gut tut, mich in deiner Nähe zu haben.



Ich kenne dich inzwischen gut genug um zu wissen, dass du den Gedanken daran verdrängst, sobald es dir nicht gut geht. Der Gedanke an Nähe erdrückt dich, dabei täte dir die tatsächliche Nähe in Wahrheit gut. Ich kenne dich inzwischen auch gut genug um zu wissen, dass es dir in unregelmäßigen Abständen, aber doch sehr häufig, nicht gut geht. Und ich weiß inzwischen, dass ich nichts dagegen machen kann, wenn du dich zurückziehst und jeden Menschen von dir wegschiebst. So hast du deine Familie verloren, vermutlich auch über die Jahre hinweg all deine Freunde. Nicht weil dich niemand mag. Sondern weil du es nicht zulässt. Weil du Angst davor hast, gemocht zu werden und selbst zu mögen. Du traust dich nicht, dich auf andere einzulassen, und verpasst so die Chance, jemals eine wirkliche Beziehung zu jemandem aufzubauen. Du ziehst dich zurück, um dich zu schützen – und schützt dich damit nicht nur vor Enttäuschungen, Traurigkeit und Schmerz, sondern auch vor dem Glück, das dir begegnen könnte.



Wenn du Glück hast, liegen noch zwei Drittel deines Lebens vor dir. Wie soll es weitergehen, dein Leben?



Du hast die ersten Schritte getan – hast dich aus deinem alten Trott verabschiedet, einen Neuanfang gewagt. Und doch – was hat sich (in dir) geändert?

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